Das war einer dieser Tage
Bericht aus der Westdeutsche Allgemeine - Ausgabe Gladbeck
von THOMAS DIEKHOFF
Der VfL Gladbeck bot den Zuschauern im letzten Saison-Heimspiel gegen den TV Korschenbroich eine eindrucksvolle Demonstration seines Könnens. Torwart Sebastian Schmidt durfte noch einmal ran
HANDBALL REGIONALLIGA VfL Gladbeck TV Korschenbroich 38:29 Halbzeit: 16:11.
Tore: Jan Garschagen (8), Timo Marcinowski (7), Heiko Brandes (5), Sven Deffte (5), Josef Hegemann (5), Carsten Kremling (4), André Bergermann (2), Gordon Weinhold (2).
Die letzten zwei Minuten des Spiels vermittelten noch einmal Gänsehaut-Atmosphäre. Die meisten der rund 300 Zuschauer erhoben sich in der Riesener Halle von den Sitzplätzen und bedankten sich mit viel Applaus für eine gute Saison. Und der VfL spielte mit seinen Fans ganz gekonnt Doppelpass. Zunächst in den 60 Minuten gegen den Tabellendritten TV Korschenbroich, unmittelbar nach dem Ende des Spiels mit einer gemeinsam mit den Anhängern initiierten La-Ola.
Der Samstagabend endete so wie er begonnen hatte. Voller Harmonie. Vor dem letzten Heimspiel der Saison hieß es zunächst Abschied zu nehmen von Torwart Sebastian Schmidt, der nach einer Saison zu seinem Stammverein OSC Rheinhausen zurückkehrt. "Du warst bei uns gerne gesehen", sagte VfL-Chef Siegbert Busch.
Mitte der zweiten Halbzeit durfte sich Schmidt dann auf sportliche Art und Weise vom Gladbecker Publikum verabschieden. Zuvor hatte Tim Deffte einmal mehr eine überzeugende Vorstellung geboten und die Begründung dafür geliefert, warum der scheidende Keeper beim VfL keine Chance hatte, die Nummer eins zu werden. Wer Schmidts Nachfolger in der nächsten Spielzeit wird, dürfte sich in Kürze entscheiden. "Wir sind uns mit einem Kandidaten so gut wie einig", betonte Busch.
Tim Deffte war nicht der einzige Akteur, die im Vergleich mit der Mannschaft der Stunde in der Regionalliga West einen dieser Tage erwischt hatte, an denen fast alles klappt. Die Gladbecker Abwehr packte immer wieder beherzt zu, die Tempogegenstöße wurden mit zwei Ausnahmen, bei denen Timo Marcinowski patzte, sicher abgeschlossen. Hervorheben mochte Trainer Busch daher nur noch einen Spieler namentlich: "Mit Josef Hegemann war ich sehr zufrieden." Konnte er auch sein, sowohl in der Defensive wie im Angriff zeigte der Ur-Gladbecker eine seiner besten Saisonvorstellungen.
Dass Korschenbroich eine Woche nach 28:28-Coup gegen Tusem Essen in der Riesener Halle chancenlos blieb, war auch ein Verdienst des Gladbecker Trainers. Der nämlich ließ ein 5-1-System statt des üblichen 6-0 spielen. Markus Witkowski störte immer wieder erfolgreich die Kreise von Kai Faltin und später Nerijus Kesilis und Ramunas Kalendauskas, so dass vom "Konzepthandball" (Busch) der Gäste, der von den kreativen Ideen der Rückraummitte abhängt, nicht allzu viel zu sehen war.