Bericht der Neuß-Grevenbroicher-Zeitung von Dirk Sitterle
Es muss so gegen 0.30 Uhr am frühen Samstagmorgen gewesen sein, die trotz vorgerückter Stunde personell noch bestens vertretene Mannschaft des Handball-Regionalligisten TV Korschenbroich hatte gerade beschlossen, den 31:29-Heimsieg über den OSC Rheinhausen im Vereinslokal Oedinger unter ausreichender Zufuhr von alkoholischen Stimulanzien ein weiteres Mal Revue passieren zu lassen, als Manager Jupp Grimm einen Blick in die Zukunft wagte. "In der kommenden Saison", holte er aus, füllte seine Kehle mit einem tiefen Schluck vom kühlen Alt-Bier, und fuhr fort, "wäre alles andere als der Aufstieg eine absolute Enttäuschung". Dann lachte er herzhaft und sorgte damit dafür, dass wieder Farbe zurückkehrte ins Gesicht des nur zwei Meter neben ihm lässig an einen Pfeiler gelehnten Trainers Olaf Mast. Der hat nämlich noch genug mit der aktuellen Spielzeit zu tun, war einfach nur froh, dass seine Schützlinge nach der überraschenden Niederlage in Uerdingen so rasch wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden hatten. "Da muss ich der Mannschaft ein Riesekompliment machen". Großen Anteil am schwer erkämpften Sieg hatte mit Mirko Bernau ein Akteur, der ebenso wie Jens Warncke angeschlagen ins Match gegangen war. Sein herrlicher Treffer in Unterzahl zum 28:27 in der 56. Minute war ganz entscheidend. Grimm meinte sogar: "Er hat uns heute das Spiel gerettet." Danach gab der TVK, der beim 20:15 (38.) schon wie der sichere Sieger ausgesehen hatte, die Führung bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand. Die Gäste, bei denen der in der kommenden Saison für Korschenbroich auflaufende Regisseur Pascal Schiewe hinterher an der Theke einen weitaus besseren Eindruck machte als auf dem Parkett, kamen nach einem Siebenmeter des ganz starken Kai Faltin - am Freitag mit 33 Jahren der mit Abstand älteste TVK-Akteur - zum 29:27 (57.) durch Tore von Björn Benner (28:29 / 58.) und des Ex-Dormageners Andreas Kottwitz (29:30 / 59.) zwar noch zwei Mal bis auf einen Treffer heran, doch Nerijus Kesilis per Heber zum 30:28 (58.) und Lukas Schumacher, der vier Sekunden vor Schluss den 31:29-Endstand besorgte, ließen die meisten der rund 700 Zuschauer jubeln.
Trumpft der TVK auch am Samstag, wenn es erneut daheim gegen Soest geht, und in Haan (21. April) ähnlich auf, könnte es beim Gastspiel des Europapokalsiegers TuSEM Essen am 28. April in der Waldsporthalle ein echtes Problem geben. "Denn keiner weiß, wie viele Zuschauer hier wirklich rein passen", rätselt Grimm. Sein Plan: "Wir verkaufen jetzt erst mal 700 Karten - und dann sehen wir weiter..." Bis dahin jedoch wird an Korschenbroichs längster Theke sicher noch so manches Bierchen durstige Kehlen hinunterfließen.
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