Den Vizemeister mit zwölf Toren Unterschied besiegt, den dritten Sieg im dritten Pflichtspiel eingefahren und beste Aussichten, am kommenden Wochenende erstmals auf Platz eins zu stehen: Eigentlich könnten sich die Regionalliga-Handballer des TV Korschenbroich nach dem 41:29 (18:13)-Heimsieg gegen den Soester TV zufrieden zurücklehnen. Doch von Selbstgefälligkeit ist beim großen Titelaspiranten nichts zu spüren: „Wir können und wir müssen uns auch noch steigern. Wir sind gerade im Angriff erst bei 60 bis 70 Prozent unseres Leistungsvermögens“, ging TVK-Coach Khalid Khan mit seinen Schützlingen selbstkritisch ins Gericht.
Die brauchten nämlich eine recht lange Anlaufzeit, um sich der teilweise überharten Gangart der Gäste zu erwehren. Als Soest unmittelbar nach der Pause (18:13) nach einem kurzen Zwischenspurt gar auf 20:18 herankam, musste Khan sein Team in einer frühen Auszeit zur Ordnung rufen. Vor allem David Breuer hatte sich in dieser Phase unsicher gezeigt und sich einige Ballverluste erlaubt. Hätte Keeper Marcel Leclaire an diesem Abend nicht einen so guten Tag erwischt, es hätte enger werden können. Doch der TVK ist der Konkurrenz vor allem konditionell überlegen. Das hohe Tempo, dass die Gastgeber über 60 Minuten gehen können, ist eine Nummer zu groß für die bisherige Konkurrenz. „Dabei haben wir längst nicht in dem Tempo gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe. In Ibbenbüren waren wir da eigentlich besser“, so Khan.
Und so spielte der TVK gegen die ersatzgeschwächten Gäste, die nach einem groben Foulspiel auf ihren Abwehrchef Tim Köhne verzichten mussten, im zweiten Durchgang seine Trümpfe aus. Köhne hatte schon in der 25. Minute die Rote Karte gesehen, die angesichts der vielen frustrierten Fouls des STV auch mindestens zwei weitere Gäste-Akteure verdient gehabt hätten. Ebenso wie Korschenbroichs Fabian Bednarzik, der sich in der Schlussphase genervt von den Nickligkeiten selbst zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ. Doch da war die Korschenbroicher Angriffsmaschinerie längst ins Rollen gekommen. Bis zum 33:25 setzten sich die Hausherren ab, ehe STV-Coach Dirk Lohse in seiner letzten Auszeit (50.) vergeblich versuchte, das Steuer noch einmal herumzureißen. Doch nun schlug die Stunde des eingewechselten Fabian Bednarzik: Der Rückraumspieler traf in der letzten Viertelstunde fünf Mal. „Er hat seine Chance genutzt. Das hat mir gut gefallen“, lobte Khan.
Auch für Eigengewächs Lukas Esser gab es eine kurze Prise Heimspielluft zu schnuppern. Sein Siebenmetertor ließ die 500 Zuschauer begeistert aufspringen. Doch trotz des deutlichen Sieges will sich Khalid Khan nicht blenden lassen: „Man hat gesehen, dass es viele Spieler im ersten Heimspiel besonders gut machen wollten. Vielleicht hat sich der ein oder andere selbst zu sehr unter Druck gesetzt. Es war noch etwas Sand im Getriebe“. Das dürfte am Freitag in Aachen nicht zu erwarten sein. Mit einem deutlichen Sieg könnte der TVK erstmals die Tabellenführung übernehmen.
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