Im immens wichtigen Heimspiel des TVK gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen wird es vor allem auf Leistungsträger wie Simon Breuer ankommen. NGZ-Foto: T. Käufer
Vor dem „Spiel des Jahres“ gab es erst einmal eine Pause zum Verschnaufen: „Ich habe meinen Spielern zwei Tage freigegeben“, gab sich Trainer Khalid Khan großzügig. Allerdings nicht ohne Hintergedanken: Am Freitag um 20 Uhr im „Abstiegs-Finale“ der 2. Handball-Bundesliga gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen sollen seine Mannen topfit, ausgeruht und mental frisch auf der Platte stehen. Also verordnete Khan den Seinen nach dem, wenn auch erfolglosen, Kraftakt in Bittenfeld und dem Gastspiel beim Korschenbroicher Citylauf erst einmal eine kollektive Auszeit. Doch seit Mittwoch ist die gesamte Konzentration und Trainingsarbeit auf das Duell der beiden punktgleichen Abstiegskandidaten gerichtet.
Es ist das wohl vorentscheidende Duell im Kampf um den Klassenerhalt, der Verlierer dürfte es sehr schwer haben, noch einmal den vorletzten Tabellenplatz zu verlassen. Der Gewinner aber geht mit zwei Punkten Vorsprung und einer gehörigen Portion Rückenwind in die „englische“ Woche mit drei Spielen innerhalb von acht Tagen. Gleich am Mittwoch darauf muss der TVK zur HSC Coburg (23. April), ehe am übernächsten Samstag (26. April) das letzte Saison-Heimspiel gegen den TV Willstätt-Ortenau auf dem Programm steht. Angesichts der Schwere diese Aufgaben ist ein Heimsieg gegen den Tabellenvorletzten ohnehin schon Pflicht, absolvieren die Gäste im gleichen Zeitraum doch zwei vergleichbar harmlose Heimspiele gegen Bittenfeld und Friesenheim.
„Wir werden am Freitag bis an unsere Grenzen gehen und uns zerreißen“, verspricht TVK-Coach Khalid Khan eine bis in die Haarspitzen motivierte Mannschaft, die wieder auf die Unterstützung einer vollen Waldsporthalle setzt: „Die Zuschauer haben uns zuletzt sensationell unterstützt. Ich bin überzeugt, dass dies am Freitag wieder so sein wird“, sagt Khan. Lautstarke Unterstützung können die Korschenbroicher nach den Rückschlägen der letzten 14 Tage dringend gebrauchen: Auch gegen Oftersheim werden Mathias Deppisch, Dennis Marquardt und Lukas Esser fehlen. Besonders die Lücke auf Rechtsaußen schmerzt.
Schon gibt es im Umfeld des Vereins Stimmen, die die Freigabe des wechselwilligen Ex-Nationalspielers Mirko Bernau kurz vor Ende der Transferperiode im Februar kritisieren. Linkshänder Bernau wäre als Deppisch-Ersatz eine routinierte Alternative gewesen.
Besonders bitter: Die überhastete Verpflichtung Bernaus hat Regionalligist Borussia Mönchengladbach trotz durchaus ansprechender Leistungen des ehemaligen Dormageners nichts gebracht: Der Traditionsklub muss in die Oberliga absteigen. Ob Khan mit Kai Faltin oder Nerijus Kesilis auf der Rechtsaußenposition beginnt, lässt der Trainer offen: „Wir denken über verschiedene taktische Varianten nach.“ So wird es wohl vor allem wieder auf die Leistungsträger David und Simon Breuer, Jörn Ilper und Andre Kogut ankommen.
Ein ähnliches Schicksal wie Lokalrivale Borussia will der TVK unbedingt vermeiden und setzt deshalb auf die Heimstärke: „In eigener Halle sind wir noch etwas stärker“, sagt Khan und kann auf eine stolze Statistik verweisen: Die letzten sieben Heimspiele konnten die Korschenbroicher allesamt gewinnen, die letzte Schlappe auf dem Parkett der Waldsporthalle liegt gar über vier Monate zurück. Gegen Coburg gab es am 8. Dezember 2007 eine knappe 37:38-Schlappe. Coburgs Trainer Horvath sagte damals ob des neu eingeführten Korschenbroicher Systems fast schon im Stile eines Propheten voraus: „Hier werden noch einige Mannschaften Punkte liegen lassen.“
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