Der TV Korschenbroich gerät durch die zweite Auswärtsniederlage in Folge wieder in die Abstiegszone. Sorgen macht den Verantwortlichen auch, dass langsam die Spieler ausgehen. Der TVK wird Opfer seines Tempospiels.
Gestern Nachmittag waren sie ganz optimistisch. Der TV Korschenbroich startete beim Citylauf den Dauerkarten-Verkauf für die kommende Saison. Für die Zweite Bundesliga. Der TVK demonstrierte Überzeugung, den Klassenverbleib zu schaffen. Doch ein paar Stunden zuvor führten Trainer Khalid Khan und Jupp Grimm ein Gespräch. So sicher können sich die beiden ob des Verbleibs in der Zweiten Liga nicht sein. Denn der TVK verlor am Samstagabend beim TV Bittenfeld 28:34, die zweite Auswärtsniederlage binnen sechs Tagen.
Tribut für schnelles Spiel
Gleichzeitig gewann die gesamte Konkurrenz, so dass der TVK auf den 16. Platz, den Relegationsplatz, abgerutscht ist. Zwei Punkte hinter dem EHV Aue auf dem ersten sicheren Nicht-Abstiegsplatz. Was den Verantwortlichen aber noch mehr Sorgen macht: Rechtsaußen Mathias Deppisch wird wohl wegen einer Rückenverletzung für die restlichen vier Spiele ausfallen. Was passiert, wenn er fehlt, gab es am Samstag in Bittenfeld zu sehen. „Fünf einfache Tore, die Mathias immer macht“, rechnet Grimm vor. Neben Torjäger Dennis Marquardt der zweite Ausfall, der richtig weh tut. Der TVK zollt seinem erfolgreichen, aber strapaziösen schnellen Spiel Tribut. Für den Linkshänder Deppisch gibt es schlicht keinen Ersatz. Khan versuchte es zunächst mit Kai Faltin. Nach kurzer Zeit stellte er den Linksaußen Nerijus Kesilis auf die Rechtsaußenposition. Er erzielte ein Tor. So setzte sich Bittenfeld nach 3:0 über 5:2 bis auf 9:3 (17. Minute) ab. Jetzt kamen auch die Korschenbroicher besser ins Spiel und der starke Simon Breuer – bester Korschenbroicher am Samstag – erzielte kurz vor dem Pausenpfiff noch das 13:14. „Ich kann keinen Vorwurf machen. Wir haben sensationell gespielt“, sagte Khan. „Das Ergebnis ist ein Witz. Die Schiedsrichter waren eine große Enttäuschung. Neun Tore haben sie uns abgepfiffen statt Vorteil laufen zu lassen.“ Auch nach dem Seitenwechsel blieb Korschenbroich stets im Spiel, bis die Müdigkeit sich zu sehr bemerkbar machte. Bittenfeld zog in Unterzahl vom 27:25 (52. Minute) entscheidend auf 30:25 davon.
Die Schiedsrichter blieben bei ihrer Linie, keinen Vorteil laufen zu lassen und verwarnten den erzürnten Khan. Nur noch die Bittenfelder trafen. Als Krönung durfte Torwart Markus Brodbeck in der Schlusssekunde zum Siebenmeter antreten, scheiterte jedoch. Das Spiel zeigte, wie sehr Marquardt und Deppisch dem TVK fehlen. Ohne sie muss Korschenbroich aus den letzten vier Spielen noch mindestens sechs Punkte holen. „Wir müssen überraschende Ergebnisse schaffen“, sagt Grimm. Optimistisch sind sie ja.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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