Steuerte sieben Tore zum Korschenbroicher Punktgewinn bei der SG Bietigheim-Metterzimmern bei: Kreisläufer Jörn Ilper. NGZ-Archivfoto: L. BernsBusiness News
Immer wieder sah sich Khalid Khan auf der Rückfahrt im Bus die Szene 13 Sekunden vor dem Abpfiff auf Video an, doch die Zeit ließ sich nicht mehr zurückdrehen: Statt ein Stürmerfoul gegen Andrej Kogut zu ahnden, wie es die Korschenbroicher forderten, entschied das Schiedsrichtergespann Matthias Knapp/Martin Puchinger auf Siebenmeter für die Gastgeber. Mathias Hinz verwandelte den Strafwurf zum 39:39 und die SG Bietigheim-Metterzimmern hatte im Duell gegen den TV Korschenbroich trotz 17:21-Pausenrückstand zumindest einen Punkt gerettet. „Es ist schon verrückt“, sagte Khan nach der Partie. „Jetzt ärgern wir uns auswärts schon über einen Punktverlust, dabei ist ein Remis bei dieser Truppe ein Riesenerfolg.“ Vor 1000 Zuschauern zeigte der TVK im ersten Durchgang, warum das noch vor drei Monaten so weit abgeschlagene Tabellenschlusslicht eines der besten Teams der Rückrunde stellt. „Das war die beste erste Halbzeit, die ich jemals von einer Korschenbroicher Mannschaft gesehen habe“, zeigte sich Manager Jupp Grimm geradezu euphorisch über die ersten 30 Minuten. „Was wir da spielerisch gezeigt haben, war absolut beeindruckend.“ Und das war umso bemerkenswerter, da Rückraumspieler Dennis Marquardt wegen einer Schulterverletzung bereits nach zehn Minuten passen musste. Der überragende Andrej Kogut und Simon Breuer teilten sich fortan die Aufgabe im halblinken Rückraum und auf der Spielmacherposition. „Beide haben das hervorragend gelöst“, so Khan. Nach dem 2:2 zog der TVK auf 8:4 davon. Nach diesen zehn Minuten hatte SG-Coach Severin Englmann bereits genug gesehen und bat seine Mannschaft zur Auszeit. Doch auch dieses Intermezzo half wenig: Als Jörn Ilper zum 14:9 und David Breuer per Siebenemeter gar zum 18:12 (25.) trafen, durfte die Handvoll mitgereister TVK-Fans vom dritten Auswärtssieg der Saison träumen. Doch die Gastgeber kämpften sich auf 17:21 zur Pause heran. Nach dem Seitenwechsel hielt der Korschenbroicher Vorsprung dann noch weitere neun Minuten, ehe Robin Haller erstmals zum 26:26 (39.) egalisieren konnte. „In dieser Phase waren wir taktisch zu undiszipliniert. Wir haben uns zu viele Zeitstrafen erlaubt und die SG wieder herankommen lassen. Darüber müssen wir intern reden“, kündigte Khan eine Aufarbeitung der Korschenbroicher Schwächephase an. Zumal diese noch einige Minuten andauerte: Andrej Kogut vergab einen Siebenmeter und Chrstian Heuberger warf mit zwei Toren in Serie die Gastgeber erstmals mit 32:30 etwas deutlicher in Front. Nun nahm Khalid Khan seine Auszeit (46:14): Der Korschenbroicher Coach stellte seine Abwehr um und mit der neuen 4:2-Variante hatten die Gastgeber nun ihre Probleme: Kogut (2), Simon Breuer (2) und David Breuer gelangen binnen fünf Minuten fünf Treffer in Serie zur neuerlichen 35:32-Führung der Gäste. SG-Coach Englmann reagierte seinerseits und peitschte seine Mannen in der letzten Auszeit noch einmal nach vorn. Vor allem die drei Treffer von Jeremias Rose ließen die Hausherren in der Schlussphase im Spiel, die durch Heuberger zum 37:37 wieder egalisieren konnten. Simon Breuer und Görden legten zwar noch einmal zum 38:37 und 39:28 vor, doch der ominöse Pfiff 13 Skunden vor dem Abpfiff ließ die Gastgeber dann doch noch über ein wichtiges Remis jubeln. „Ein dickes Kompliment an die Mannschaft, die die Verletzung von Dennis Marquardt prima kompensiert hat. Die erste Halbzeit war sehr gut. Aber es gibt auch eine Menge zu kritisieren“, zog Geburtstagskind Khan (wurde am Samstag 42) nach der Partie ein durchwachsenes Fazit. „Trotzdem sollten wir realistisch bleiben. Ein Punktgewinn in Bietigheim ist eigentlich eine faustdicke Überraschung, auch wenn wir zeitweise mit sechs Toren geführt haben. Und in der Endabrechnung kann dieser Auswärtspunkt noch einmal ganz wichtig werden.“
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