Raimo Wilde und Khalid Khan haben eine Menge gemeinsam: Beide sind erst seit kurzer Zeit die verantwortlichen Trainer auf den Bänken des Bergischen HC und des TV Korschenbroich und sollen ihre Klubs in der 2. Handball-Bundesliga wieder zurück in die Erfolgsspur führen. Während Wilde nach den 1:3 Punkten in den beiden jüngsten Auswärtsspielen in Wallau-Massenheim und Düsseldorf noch auf das erste richtige Erfolgserlebnis wartet, hat Khan die schwierige Startphase mit dem TVK schon hinter sich und fuhr zuletzt zwei Siege gegen die direkten Konkurrenten Gensungen/Felsberg und Münster ein. Und obendrein sind die beiden Trainerkollegen auch noch befreundet: „Wir haben gemeinsam den A-Lizenzlehrgang gemacht“, sagt Khan, und der vor knapp zwei Wochen als Co-Trainer vom TV Großwallstadt losgeeiste Wilde freut sich: „Wir haben ein gutes Verhältnis, sprechen oft miteinander.“ Doch das wird spätestens am Samstag Abend um 18.15 Uhr in der Bayer-Halle in Wuppertal vergessen sein. „Wir wollen uns mit einem Heimsieg verabschieden, auch wenn wir uns auf einen heißen Tanz einrichten“, glaubt Wilde nicht an einen Selbstläufer gegen den wieder erstarkten TVK. „Die Mannschaft spielt jetzt einen ganz anderen Handball und ist deutlich stärker“, erkannte der BHC-Coach, der den TVK beim Heimsieg gegen Münster am zweiten Weihnachtstag in Korschenbroich persönlich unter die Lupe nahm. Was für die Gastgeber auf dem Spiel steht, weiß Stephan Adam. „Extrem durchwachsen“, sei der bisherige Saisonverlauf gewesen. Deshalb und wegen „einiger interner Dinge“, so der BHC-Manager, hätte man sich zu einem Trainerwechsel entschieden und Norbert Gregorz durch Raimo Wilde ersetzt. „Gegen Korschenbroich wollen wir unbedingt unsere Heimstärke unter Beweis stellen, immerhin haben wir die letzten fünf Spiele in eigener Halle alle gewonnen“, gibt Adam die Marschroute vor. Auch Adam verbindet einiges mit dem TVK: §Ich habe zum Beispiel noch einen guten Draht zu Jörn Ilper, mit dem ich ja selbst noch zusammengespielt habe.“ Der Aufschwung des Aufsteigers ist Adam nicht verborgen geblieben: „Deswegen ist dieses Spiel eigentlich eine sehr undankbare und unangenehme Aufgabe für uns. Aber unser Kader ist stark genug, diese Aufgabe zu lösen.“ In Korschenbroich sieht man die Dinge etwas gelassener: „Wir dürfen jetzt nicht vermessen werden und uns mit den Spitzenteams der Liga vergleichen, nur weil wir zwei Mal hintereinander gewonnen haben“, passt Khan die neue Euphorie im Handballdorf eigentlich nicht in den Kram. „Unsere Zielsetzung muss es sein, den guten Trend der letzten Wochen zu bestätigen und ein gutes Ergebnis anzustreben. Alles andere als ein klarer Sieg des BHC wäre eigentlich eine Überraschung und ein Bonus für uns“, richtet es sich Khan in der Außenseiterrolle bequem ein. Schon im Hinspiel - noch unter Olaf Mast - ärgerte der TVK im ersten Zweitliga-Heimspiel seiner Vereinsgeschichte den ambitionierten Nachbarn lange Zeit. Zwischenzeitlich lagen die Hausherren mit 14:8 in Führung, erst gegen Ende konnte der BHC die Partie drehen und mit 34:30 die Oberhand behalten. „Der BHC wird dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen, um seine Chancen auf einen Spitzenplatz zu wahren. Deswegen wird das für uns eine ganz schwere Aufgabe“, warnt Khan. „Wenn wir uns aber mental darauf einstellen und unsere Leistung komplett abrufen, dann haben wir zumindest die Chance dran zu bleiben. Und dann wird sich zeigen, wie sich so ein Derby entwickelt, die haben ja immer ihre eigenen Gesetze.“
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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