Mit dem zweiten Sieg in Folge binnen sechs Tagen haben die Zweitliga-Handballer des TV Korschenbroich die „Rote Laterne“ abgegeben und sich im Abstiegskampf eindrucksvoll zurückgemeldet. Am zweiten Weihnachtstag feierte der TVK vor ausverkauftem Haus einen 34:29-Sieg (15:13) gegen die TSG Münster, die ihrerseits nun das Tabellenende ziert. Der TVK verkürzte durch den dritten Saisonerfolg den Abstand auf den wichtigen Relegationsplatz 16 auf zwei Zähler. „Jetzt haben alle gesehen, dass wir noch leben“, sagte Korschenbroichs Trainer Khalid Khan noch ganz unter dem Eindruck des so wichtigen Heimsieges. „Jetzt können wir ganz befreit in Wuppertal aufspielen. Da haben wir nichts zu verlieren“, strahlte TVK-Manager Jupp Grimm überglücklich und warf bereits einen Blick auf das Westderby am Samstag um 18.15 Uhr in der Bayer-Halle beim Bergischen HC voraus. Die Gäste aus Hessen erwiesen sich als der erwartet schwere Brocken, auch der wenn der prominente Neuzugang Jan-Olaf Immel noch fehlt. Der Ex-Nationalspieler und Europameister wird erst am Samstag im nächsten TSG-Heimspiel gegen den TV Bittenfeld sein Debüt geben. Die ersten Minuten vor 800 Zuschauern in der Waldsporthalle gehörten trotzdem ganz der TSG, die in der 16. Minute durch Fabian Bohnert gar mit 9:6 in Führung gingen. TVK-Coach Khan nahm eine Auszeit, um seine Spieler neu zu sortieren. Zudem schickt er Tobias Kokott zwischen die Pfosten, um den bis dahin glücklos agierenden Marcel Leclaire abzulösen. Jetzt wurde es besser, Korschenbroich kam durch den glänzend aufgelegten Rückraumspieler Dennis Marquardt zum 10:10-Ausgleich und fand nun die richtige Einstellung zum Gegner. Als sich Münster unmittelbar vor dem Seitenwechsel noch zwei überflüssige Ballverluste erlaubte, bedankten sich der in der Defensive erneut starke Jörn Ilper sowie Marcel Görden mit zwei Treffern zur wichtigen 15:13-Pausenführung. Gleich nach dem Seitenwechsel legte der TVK nach: Als Mathias Deppisch das 24:19 erzielte, zog Gäste-Coach Hans-Jürgen Embs die Notbremse (41.) und nahm eine frühe Auszeit. Doch seine deutliche Ansprache verpuffte wirkungslos, vor allem weil die Gastgeber vor allen Positionen treffsicher waren und sich weiter absetzten. Simon Breuer markierte per Strafwurf das 28:21 (50.) und hätten sich die Hausherren im Gefühl des sicheren Sieges anschließend nicht eine kleine Schwächephase erlaubt (24:28), Münster wäre wohl ebenso deutlich unter die Räder gekommen wie ein paar Tage zuvor an gleicher Stätte die HSG Gensungen (19:34). Doch in der Schlussphase wehrte sich die TSG Münster und hielt die Niederlage in erträglichen Grenzen. „Korschenbroich war heute in allen Bereichen ein Quäntchen besser und hat vor allem über die zweite Welle enorm Druck ausgeübt“, resümierte Gäste-Coach Embs anschließend, während sich Khan über die beiden wichtigen Zähler im Abstiegskampf freute: „Der Druck war enorm groß, das habe ich auch an mir selbst gespürt.“ Derweil konnte David Breuer, mit vier Treffern diesmal zwar nicht ganz so erfolgreich wie gewohnt, aber dennoch überzeugend in aller Ruhe den Korschenbroicher Aufschwung erklären: „Wir haben in den vergangenen Wochen hart gearbeitet und jetzt passt auch die Abstimmung immer besser. Wir haben auch einen neuen Glauben an uns gefunden.“ Wie sehr das neue Selbstbewusstsein die Stimmung im Korschenbroicher Lager verändert hat, machte Daniel Spix deutlich. Der wie Pascal Schiewe von Trainer Khan nicht für die Partie nominierte „Aufstiegsheld“ demonstrierte Teamgeist, schnappte sich das Hallenmikrofon und forderte alle Zuschauer auf, den TVK am Samstag nach Wuppertal zu folgen: „Vielleicht gelingt uns ja dann eine Überraschung.“
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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