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 Regionalliga
UliS Offline

Foren Jott

Beiträge: 1.336

18.11.2007 22:24
18.11.07 NGZ-Online Personalkonzept gescheitert Zitat · Antworten

Personalkonzept gescheitert
VON TOBIAS KÄUFER

Aufsteiger TV Korschenbroich verliert in der Zweiten
Handball-Bundesliga den Anschluss an die rettenden Plätze: Nach der
29:31-Heimniederlage (Halbzeit 12:13) gegen die TSG Friesenheim bleibt der TVK
mit 2:22 Punkten Schlusslicht, der Rückstand zu den rettenden Plätzen beträgt
bereits sechs Zähler. Mehr noch als die neuerliche Schlappe macht aber die Art
und Weise wie das Team von Trainer Olaf Mast die Spiele verliert, die Hoffnung
zunichte, vielleicht doch noch einmal in die Erfolgsspur finden.
„Die Qualität des Kaders reicht einfach nicht aus“, klagt ein niedergeschlagener
TVK-Manager Jupp Grimm. „Wenn es uns nicht gelingt, einen Spieler zu finden, der
uns wirklich weiterhilft, dann wird es für diese Mannschaft ganz schwer, die
Klasse zu halten. Eigentlich fehlt immer nur ein Tick, um uns voranzubringen.“
Wieder einmal legte sich der TVK mächtig ins Zeug, kämpfte um seine Chance, um
am Ende erneut an den eigenen Unzulänglichkeiten zu scheitern.
Überraschend begann Marcel Leclaire zwischen den Pfosten, obwohl Tobias Kokott
zuletzt in Düsseldorf eine überragende Partie geboten hatte. Überhaupt schien
der TVK gegen die keinesfalls übermächtigen Gäste alles andere als hellwach: 5:1
(8.) und 9:5 (17.) enteilte die TSG, nachdem sich die Gastgeber im Spielaufbau
viel zu viele Fehler erlaubt hatten. Erst nachdem Tobias Kokott den glücklosen
Leclaire ablöste und Simon Breuer für Pascal Schiewe die Fäden im Spielaufbau
zog, lief es besser. Jetzt kamen die Gastgeber vor 570 Zuschauern wieder heran,
hatten bis zur Pause den Rückstand mit einem Kraftakt auf 12:13 verkürzt.
Als nach dem Seitenwechsel Dennis Marquardt zum 15:15 (35.) traf, schien die
Partie zu kippen. Doch wieder gaben die Gastgeber das Spielgeschehen durch
eigene Fehler aus der Hand: Zwei Aussetzer des jungen Marquardt, ein vergebener
Angriff des einmal mehr enttäuschenden Jörn Ilper und ein Fehlpass des
engagierten David Breuer nutzten die Gäste ihrerseits eiskalt zur 19:15-Führung.
Auch danach bemühten sich die Hausherren redlich, doch Friesenheim ließ nichts
mehr anbrennen und den TVK nie näher als auf zwei Tore herankommen. TSG-Trainer
Thomas König traf mit seiner Analyse den Nagel auf den Kopf: „Den Ausschlag
gegeben hat letztlich, dass wir über mehr Alternativen verfügt haben. Die Leute,
die von der Bank kamen, haben sofort eingeschlagen.“
Nach dem ersten Saisondrittel ist auch dem letzten Korschenbroicher Optimisten
klar: Das Personalkonzept von Trainer Olaf Mast ist gescheitert.
Ex-Nationaltorhüter Henning Wiechers ist bereits entlassen und abgefunden,
Routinier Jörn Ilper nicht mal ansatzweise der erhoffte Führungsspieler. Der TVK
steht mit einem falsch zusammengestellten Kader ohne Führungsspieler da, die
vermeintlichen Trumpfkarten erweisen sich als Rohrkrepierer.
Der bemühte David Breuer ist oft allein auf weiter Flur und einem jungen Dennis
Marquardt diese Rolle zuzumuten wäre unfair. Mittlerweile muss der junge
Kreisläufer Marcel Görden den erfahrenen Jörn Ilper auf der Linksaußenposition
ersetzen, weil der TVK keinen wirklich gefährlichen Linksaußen in seinem
17köpfigen Kader hat. „Gut aufgestellt“ ist anders.
Und so steckt der TVK in einem Teufelskreis: Eine Trainerentlassung wird es
nicht geben, dafür sind dessen Verdienste zu groß. Mast selbst schließt aus, für
die verfehlte Personalpolitik die Verantwortung zu übernehmen: „Wenn wir keine
Fortschritte machen und uns desolat präsentieren würden, würde ich darüber
nachdenken. Aber es fehlt ja in jedem Spiel meist nur ein Stückchen.“
Bleibt die Hoffnung auf einen Heilsbringer, doch welcher viel versprechende
Spieler wechselt mitten in der Saison zu einem Tabellenschlusslicht mit 2:22
Punkten? So muss sich Mast in Durchhalteparolen flüchten: „Wir müssen jetzt
einfach weiter daran glauben und ab Montag mit aller Kraft in Richtung
Bittenfeld arbeiten.“

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Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.

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