Es ist ein Bild mit Symbolcharakter. Zwei Trainer sitzen sich gegenüber. Der eine ist fröhlich, gut gelaunt, scherzt. Der andere ist eher nachdenklich, in sich gekehrt. Die Szenerie ist irgendwie passend. Denn der euphorische Außenseiter TV Korschenbroich mit Trainer Olaf Mast tritt morgen (20 Uhr, Burg-Wächter Castello) in der Zweiten Handball-Bundesliga beim angeschlagenen Riesen HSG mit seinem Übungsleiter Georgi Sviridenko an. Sviridenko sieht ein bisschen übernächtigt aus. „Nach schlechten Spielen habe ich immer schlaflose Nächte“, sagt der Weißrusse. „Und meine Nacht geht schon seit Freitag“ - an diesem Tag verlor sein Team erneut zu Hause, gegen die TSG Friesenheim. Korschenbroich hingegen feierte am vergangenen Wochenende den ersten Saisonsieg gegen Wallau-Massenheim. „Nun wissen wir, wie wir in der Zweiten Liga bestehen können“, behauptet Mast. „Teamgeist, Leidenschaft, eine kompakte Abwehr.“ Bei diesen Wörtern rutscht Sviridenko und Manager Frank Flatten das Lächeln noch weiter aus dem Gesicht - Mast zählt alle Tugenden auf, die der HSG am Freitag komplett abgingen. Doch nun geloben die Verantwortlichen des selbsternannten Aufstiegsfavoriten einhellig Besserung. „Ich glaube, die Mannschaft ist sich dessen bewusst, was auf sie zukommt“, sagt Sviridenko. Und Flatten pflichtet ihm bei. „Ich habe mir die letzten Trainingseinheiten angeschaut. Das Team zieht wirklich dran. Ich sehe keine Grüppchenbildung oder sonstige Auflösungserscheinungen. Uns fehlen vielleicht nur Typen in der Mannschaft, die andere mitreißen könnten.“ So einer stößt aber vielleicht bald zum Kader. Denn ab heute ist Probespieler Dusko Milinovic zu Gast bei der HSG. Der Serbe könnte dem Klub auf der halbrechten Position aushelfen. „Wir wollen ihn uns anschauen“, berichtet Sviridenko. „Er ist ein quirliger Spieler und wäre somit eine gute Ergänzung zu Maik Makowka.“ Aber auch ohne Milinovic ist ein Sieg gegen die Halbprofis aus Korschenbroich ein Muss. Auch wenn Frank Flatten doch deutlich zu tief stapelt: „Im Moment sehe ich die Rollen überhaupt nicht so klar verteilt, weil wir schwächeln und Korschenbroich nach dem ersten Sieg mit breiter Brust bei uns auftreten wird.“ Netter Versuch, aber: Wie groß die Krise momentan auch sein mag - eine Heimniederlage gegen den Zweitliga-Aufsteiger wäre völlig unentschuldbar. Übrigens: Das Pokal-Heimspiel zwischen der HSG und Erstligist TuS N-Lübbecke wurde auf den 28. November, 20 Uhr, terminiert.
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