Er narrte die Kieler Torhüter - hier der nach der Pause eingewechselte Mattias Andersson - mehrfach mit seinen Drehern und hatte sichtlich Spaß daran: Matthias Deppisch , beobachtet von Henrik Lundström. Insgesamt scheinen die krisengeschüttelten Korschenbroicher den Spaß am Handball wiedergefunden zu haben
Es gab zwei Gewinner am mittwöchigen Handballabend: Die 3 024 Zuschauer in der Krefelder Glockenspitzhalle und den THW Kiel. Der Deutsche Meister entledigte sich seiner Pokalaufgabe beim TV Korschenbroich mit 41:26 souverän. Die härteste Arbeit wartete auf das Starensemble des THW Kiel erst nach Spielschluss: Kaum war nach dem 41:26-Sieg (Halbzeit 22:12) beim TV Korschenbroich der Schlusspfiff der beiden guten Dormagener Schiedsrichter Eggert/Szuka erfolgt, wurden Weltmeister Dominik Klein und Co zu den Jagdobjekten der Fans. Fast eine halbe Stunde lang stand der wie angekündigt ohne seine Topstars Karabatic, Zeitz und Andersson angereiste deutsche Meister den vielen Kindern und Jugendlichen unter den exakt 3024 Zuschauern in der seit Wochen ausverkauften Krefelder Glockenspitzhalle für die so beliebten Handyfotos und Autogrammwünsche zur Verfügung, bis auch der letzte Fan bedient war. Zuvor hatte der Champions-League-Sieger die DHB-Pokalaufgabe beim Tabellenschlusslicht der 2. Handball-Bundesliga Süd souverän gelöst, ohne dabei wirklich gefordert zu werden. Dennis Marquardt und Simon Breuer hatten in der vierten Minuten zwar für eine umjubelte 2:1-Führung der „Gastgeber“ in fremder Umgebung gesorgt, doch dann zog der beste Handballklub der Welt das Tempo an und das Spiel war wie erwartet früh entschieden. Börge Lund hatte den kurzen Kieler Zwischenspurt zum 8:3 (10.) beendet, ehe die Korschenbroicher durch das 4:8 von Jörn Ilper wieder ein Lebenszeichen senden durften. Und das wurde deutlich stärker als Keeper Marcel Leclaire nach gut zwölf Minuten seinen ersten Ball hielt und sich prompt steigern konnte. „Danach bin ich dann ins Spiel gekommen und konnte auch den ein oder anderen Wurf parieren. Es hat sogar Spaß gemacht“, freute sich Leclaire über seine gute Leistung, die auch TVK-Trainer Olaf Mast am Spielfeldrand mit demonstrativen Applaus belohnte. Nach dem 15:7 (21.) durch Vid Kavticnik war die Partie zwar endgültig gelaufen, aber keinesfalls langweilig. Dafür sorgten einerseits die frechen Dreher von Korschenbroichs Rechtsaußen Matthias Deppisch, der sich darüber diebisch freute und die Kabinettstückchen der Kieler wie der sehenswerte Kempa-Trick von Lövgren auf Kavticnik zum 30:17 in der 41. Minute. Fast alle Korschenbroicher konnten sich in die Torschützenliste eintragen, nur der junge Marcel Görden, Abwehrspezialist Jens Warncke und Mirko Bernau überwanden Kiels konzentrierte Keeper Thierry Omeyer und Mattias Andersson nicht. Überschattet wurde das Pokalspiel von der bis dato verheimlichten Trennung von Korschenbroichs Schlussmann Henning Wiechers. Hatte TVK-Manager Jupp Grimm noch am Dienstag auf Nachfrage kategorisch personelle Konsequenzen vor dem Pokalspiel im Anschluss an die öffentliche Kritik von Trainer Olaf Mast nach dem Hüttenberg-Spiel ausgeschlossen, musste Grimm am Mittwoch Abend selbst seine wissentliche Falschaussage kleinlaut einräumen: „Der Trainer hat Henning Wiechers am Montag vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert“. Mast selbst wollte dazu keine Stellung beziehen: „Ich gebe dazu keinen Kommentar ab“, mauerte der Korschenbroicher Coach auf der Pressekonferenz und ließ auch keine Nachfragen zu: „Alles weitere liegt nicht mehr in meiner Hand. Ich möchte dazu nichts sagen.“ Hinter den Kulissen war allerdings zu erfahren, dass der hinter den Erwartungen gebliebene Wiechers den Trainer mehrfach während des Trainings kritisiert haben soll. Am Montag soll das Fass dann zum Überlaufen gekommen sein. Mast hofft nach dem Paukenschlag und der ordentliche Leistung gegen Kiel auf Rückenwind für das so wichtige Spiel gegen Wallau-Massenheim am Samstag um 17.30 Uhr : „Ich denke, das gute Spiel gibt uns allen einen Aufschwung“, sagte Mast und erntete Zustimmung bei Torhüter Marcel Leclaire: „Ich denke schon, dass uns das Spiel weitergebracht hat und wir jetzt befreiter aufspielen können.“ Das Spiel-Stenogramm Das Spiel-Stenogramm
TV Korschenbroich - THW Kiel 26:41 (12:22) Kiel: Omeyer (ab 31. Andersson); Lund (6/1), Lundström (2), Kavticnik (9), Pajovic (4), Anic (3), Lövgren (7), Ahlm (3), Szilagyi (4), Klein (3). Korschenbroich: Leclaire (ab 31. Kokott); Deppisch (3), Kesilis (3), Bednarzik (4), Faltin (2), S. Breuer (2), Görden, Marquardt (3), Ilper (5), D. Breuer (2/1), Warncke, van Walsem (1). Schiedsrichter: Eggert/Szuka (Dormagen) Zuschauer: 3 024 (ausverkauft) Zeitstrafen: keine Siebenmeter: 1/1:3/3 Auch wenn Vid Kavticnik (l.) und Dominik Klein hier gegen Simon Breuer dichtmachen - THW-Trainer Noka Serdarusic war von seiner Abwehr gestern nicht begeistert.
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