(RP) „Es wird immer bitterer“: Nach der erneuten Niederlage gegen Bietigheim-Metterzimern taumelt der TV Korschenbroich dem Abstieg entgegen. Der TVK kann ein Spiel derzeit nicht bestimmen.
Bundesliga: Jörn Ilper glich nach der Schlusssirene einem brodelnden Vulkan. Sein Gesicht hochrot, schlug er wutentbrannt die Fäuste gegen die Wand der Waldsporthalle. Er ließ Dampf ab, nachdem dem Routinier in den entscheidenden Minuten die Nerven versagt hatten: Ilper hatte beim 24:26 (13:12) gegen die SG Bietigheim-Metterzimmern in den letzten zwei Minuten zwei Siebenmeter verworfen. Einer davon ging kläglich neben das Tor. Der mögliche Ausgleich und der erste Punktgewinn nach acht Spielen war wieder passé. „Es tut mir unendlich leid für die Mannschaft“, entschuldigte sich Ilper. Auch wenn es letztlich die entscheidenden Szenen im Abstiegskrimi gegen den direkten Konkurrenten waren – an den verworfenen Siebenmetern (insgesamt vier) lag es nicht allein, dass der TVK weiter auf seine ersten Punkte warten muss. Es fehlte am Samstag an Klasse, um gegen den keineswegs unbezwingbaren Gegner zu bestehen. Breuers schwarze Phase In der ersten Hälfte war der TV Korschenbroich mit den Gästen noch gleichwertig. Rückraumspieler Dennis Marquardt traf oft mit Wucht ins Netz, wurde vom Publikum nach seinem 9:8 schon gefeiert. Marquardt und Spielmacher Simon Breuer sorgten für guten Fluss im Angriffsspiel. Doch mit einem einfachen taktischen Schachzug setzte Gästetrainer Severin Englmann den TVK Matt. Er ordnete in der zweiten Halbzeit eine Sonderbewachung für Marquardt an. Damit nahm er Korschenbroichs Rückraum die Effektivität. David Breuer, der auf halbrechts derzeit eine ganz schwarze Phase durchläuft und deshalb auch den reaktivierten Mirko Bernau an die Seite gestellt bekam, bemühte sich – aber mehr als zwei Tore bei acht Fehlversuchen und wenigen gekonnten Anspielen kamen nicht herum. So hing sein Bruder Simon auf der Mittelposition in der Luft. Er suchte selbst den Weg zum Tor, blieb aber oft in der Bietigheimer Deckung hängen. Die SG kam dagegen weiter zu einfachen Treffern, lag in der 42. Minute 19:16 vorne und ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen – auch dank der verworfenen Siebenmeter. „Es wird immer bitterer“, seufzte Abwehrspezialist Jens Warncke. „Jedes Spiel kommt anderes Unheil auf uns zu. Und dann wächst auch die Verunsicherung, denn im Hinterkopf hat man immer die letzten Spiele.“ Der TV Korschenbroich konnte sich damit trösten, dass Mirko Bernau während seiner neun Minuten Einsatz das Korschenbroicher Angriffsspiel ein bisschen dynamischer machte. Und dass er wieder eine Halbzeit (diesmal die erste) gewonnen hat. Nur für ein ganzes Spiel reicht es einfach noch nicht.
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