Nur noch ein Häuflein Elend war Trainer Olaf Mast nach der Partie: „Ich bin ratlos und enttäuscht", stammelte er sichtlich konsterniert bei der Pressekonferenz nach der 25:26-Heimschlappe (Halbzeit 13:12) seiner Korschenbroicher Zweitliga-Handballer gegen TUSPO Obernburg. Nur wenige Minuten zuvor hatte Mast mit ansehen müssen, wie der TV Korschenbroich im Duell gegen die als Mitkonkurrent im Abstiegskampf eingeschätzten Unterfranken in nur wenigen Augenblicken alles verspielte. „Was in den letzten 20 Sekunden passierte, war das I-Tüpfelchen der bisherigen Saison", klagte Mast. „Wir sind wieder nicht für unseren Kampf und unsere Leidenschaft belohnt worden. Wenn man die Jungs in der Kabine sieht, dann tun sie mir wirklich leid." Obernburg hatte beim Stande von 25:25 (59.51 Minute) den Ball verloren, doch der erst für die Schlusssekunden wieder eingewechselte Jörn Ilper leistete sich einen tödlichen Fehlpass auf Nerijus Kesilis. Justus Martin nahm auf der Gegenseite das unverhoffte Geschenk Ilpers an und traf eine Sekunde vor dem Abpfiff zum 26:25-Siegtreffer der Gäste, die anschließend den Torschützen in einer Jubeltraube begruben. Zuvor sahen die nur 600 Zuschauer in der Waldsporthalle eine über weite Strecken erschreckend schwache Partie zweier Teams aus dem unteren Tabellendrittel. Beide Mannschaften präsentierten sich nervös und hektisch, gelungene Spielzüge und Kombinationen waren die Ausnahme. Ausgerechnet die erfahrenen Korschenbroicher Neuzugänge Henning Wiechers, Jörn Ilper und David Breuer eigens wegen ihrer Routine für den Kampf gegen den Abstieg verpflichtet enttäuschten auf ganzer Linie. Breuer erlaubte sich in der hektischen Schlussphase von 60 verkrampften Handball-Minuten gleich drei dicke Patzer in Serie. Wiechers wurde nach 27 Minuten gegen den starken Marcel Leclaire ausgewechselt und Ilper leistete sich vor seinem Faupax gleich zwei vergebene Torwürfe aus aussichtsreicher Position. Hätte Leclaire, der dem ebenfalls starken Hacko auf der Gegenseite in nichts nachstand, nicht gleich reihenweise glänzend pariert, der TVK hätte nicht über weite Strecken der zweiten Hälfte in Führung liegen können. Entsprechend zufrieden war Tuspo-Trainer Thorsten Schmid, der sein Glück kaum fassen konnte: „Am Ende haben wir etwas glücklich gewonnen. Man hat gesehen, dass meine junge Mannschaft noch viele Fehler macht." Die Partie dürfte allerdings noch ein sportjuristisches Nachspiel haben. Der TVK legte gegen die Wertung des Spiels Protest ein, da Obernburgs Otto Fetser nach Korschenbroicher Ansicht bereits mitwirkte, obwohl er noch gar nicht auf dem Spielbericht stand.
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