VON ANDREAS GRUHN (RP) Tabellenkeller oder Aufwärtstrend – für die Handballer Borussias und des TV Korschenbroich geht es am Wochenende um vieles: Der Spieltag wird zeigen, welche Richtung beide Vereine einschlagen.
Handball Olaf Mast hatte so eine Vorahnung. Es war Ende August, drei Tage vor dem ersten Spiel in der Zweiten Bundesliga. Da sagte er voraus: „Wir werden erst im Oktober unser optimales Leistungsniveau erreicht haben.“ Damals deutliche Worte, die die Euphorie dämpften. Wie Recht er doch hatte. Fünf Niederlagen in fünf Ligaspielen und der Fall auf den letzten Tabellenplatz folgten. Nun ist Oktober, und Mast erkannte tatsächlich einen Aufwärtstrend. „Wir haben in den letzten zwei Wochen sehr gut trainiert, die Abläufe werden immer besser. Aber das muss auch mal im Spiel klappen“, fordert der 39-Jährige. In Zahlen schlug sich das am vergangenen Wochenende so nieder, dass die 31:33-Niederlage in Delitzsch bis jetzt immerhin die knappste war.
Ramisch fällt aus
Jetzt soll alles anders werden. Der goldene Oktober beginnt, der Monat, in dem der TVK beinahe traditionell erst richtig in der Saison ankommt (siehe Info). Heute abend gibt es gegen TuSPO Obernburg in der Waldsporthalle (Anwurf 19.30 Uhr) die erste Chance. „Ich hoffe, dass der Knoten platzt“, sagt Mast. Angeschlagen sind Dennis Marquardt (Schulter), David Breur (Fuß) und Daniel Spix (Leiste), alle meldeten sich jedoch einsatzbereit. Obernburg weiß starke Werfer auf den Halbpositionen in seinen Reihen. Wahrscheinlich ist, dass Mast darauf reagiert und die Deckung etwas offensiver einstellt. „Wir haben konzentriert gearbeitet und wissen, was zu tun ist“, verschleiert Mast seine Absichten.
Ebenso wie für Korschenbroich ist dieses Wochenende auch für Regionalligist Borussia richtungweisend. Die Gladbacher fahren am Sonntagabend zum Soester TV (Anwurf 18 Uhr). Die Westfalen gehören zu den Überraschungsmannschaften der Liga: Sie waren nach dem dritten Spieltag Tabellenführer, verloren am vergangenen Wochenende jedoch beim Schlusslicht Longerich. „Deshalb dürfen wir Borussia auf keinen Fall unterschätzen“, mahnt STV-Trainer Dirk Lohse. Vielleicht lag es auch daran, dass Top-Torjäger Sören Höhelüchter verletzt ausfiel, er soll wohl auch gegen Gladbach noch geschont werden. Bei den Borussen ihrerseits wird mit Jörg Ramisch (und Michael Graedtke) allerdings ebenfalls eine zentrale Figur im Rückraum nicht dabei sein. 2:6 Punkte ist nicht die Ausbeute, die sich Borussen-Trainer Zoran Cutura bislang ausgerechnet hatte. „Die sind sehr groß, aber nicht so beweglich“, so Cutura. „Wir müssen durch schnelles Spiel zum Erfolg kommen. Und Disziplin ist ganz wichtig.“ Dann könnte es tatsächlich ein Neuanfang im Oktober werden.
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