Nur vor dem Anpfiff sorgte der TV Korschenbroich am Freitagabend für einen starken Auftritt. Im Mannschaftsbus des VfL Gummersbach fuhr der Aufsteiger in Münster (Taunus) vor. Erstklassige Anreise, der TVK reist von nun an gediegen zu seinen Auswärtsspielen. Das war aber alles, was bei der 23:28-Niederlage am Freitagabend bei der Liga-Premiere gehobenes Format hatte. Vielmehr staunten die rund 400 Zuschauer darüber, wie hilflos der mit vielen Vorschusslorbeeren ausgestattete TVK sich erstmals der Liga präsentierte. War die erste Hälfte noch einigermaßen passabel, war der zweite Abschnitt nur noch eine Aneinanderreihung von Fehlern (allein 18 nach der Pause). „Das war nur traurig“, sagte der bestürzte TVK-Manager Jupp Grimm. „Mutiger sein“ Der Auftritt ist Wasser auf die Mühlen der Zweifler, die Korschenbroich die Zweitligatauglichkeit absprechen wollen. Der TVK sucht derweil nach konstruktiveren Erklärungen. Gestern begann beim Training die Aufarbeitung. „Wir haben Lehrgeld bezahlt. Wir waren nicht nervös, wir hatten zu viel Respekt“, sagte Routinier Jörn Ilper, der seine Mitspieler am Freitag auch nicht zu führen vermochte. „Aber wir müssen auch die Lehren daraus ziehen und mutiger und selbstbewusster auftreten.“ Tatsächlich hat es wenig mit fehlendem Können zu tun, wenn Bälle aus der Hand ins Aus rutschen, wenn David Breuer Siebenmeter am bereits auf dem Boden liegenden Torwart vorbei ins Aus wirft, wenn Kai Faltin beim Siebenmeter übertritt. „Was mich beruhigt: Wir haben nicht gespielt, was wir können. Es geht anders. Wir sind eine gute Mannschaft“, sagte Ilper. Die Abwehrleistung war bei 28 Gegentoren immerhin passabel, und Ansätze zeigten sich auch in den Schlussminuten, als Korschenbroich von 17:28 auf 23:28 verkürzte. Allerdings waren die Münsteraner da auch schon mit dem Feiern beschäftigt und hatten ihre Leistungsträger vom Feld genommen. Jetzt beschleicht den TVK die Sorge, dass der Saisonstart gewaltig in die Hose gehen könnte. In den nächsten zwei Heimspielen trifft der TVK auf den Bergischen HC und Dormagen – zwei Aufstiegsaspiranten. Und dazwischen geht’s nach Aue, wo man auch erstmal gewinnen muss. 0:8 Punkte zu Beginn sind nicht ausgeschlossen, was der am Freitag ohnehin labilen Moral nicht gerade zuträglich wäre. „Man soll jetzt nicht alles schwarz malen“, sagte Trainer Olaf Mast. „Das schwierige Auftaktprogramm war lange bekannt, deshalb wäre es wichtig gewesen, wenn wir uns am Freitag erfolgreicher verkauft hätten.“ Und nicht nur mit dem Mannschaftsbus beeindruckt hätten.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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