Hilfsmittel Heimstärke
VON TOBIAS KÄUFER

Auch nach dem Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga setzt
der TV Korschenbroich auf seine Heimstärke in der stets proppevollen
Waldsporthalle. Als erstes soll das am Freitag ab 19.30 Uhr der Lokalrivale und
Mit-Aufstiegsfavorit Bergischer HC zu spüren bekommen.
Seit nun fast 14 Monaten ist der TV Korschenbroich in der heimischen
Waldsporthalle ungeschlagen. Zuletzt entführte die DJK BTB Aachen in einem
Meisterschaftsspiel am 13. Mai 2006 - zugleich der letzte Spieltag der
Regionalliga-Saison 2005/2006 - beide Punkte aus Korschenbroich.
Und auf genau diese Heimstärke setzt der TVK auch vor seinem Heimdebüt in der
Zweiten Handball-Bundesliga am Freitag um 19.30 Uhr gegen Aufstiegsanwärter
Bergischer HC. TVK-Trainer Olaf Mast will es den Gegnern im wohl unvermeidlichen
Abstiegskampf jedenfalls so schwer wie möglich machen, beide Punkte aus
Korschenbroich mitzunehmen: „Wenn schon jemand in der Waldsporthalle gewinnt,
dann soll er es sich vorher redlich verdienen.“
Wohl auch deshalb wissen die Gäste aus dem Bergischen Land um die Schwere der
Aufgabe: „Wir fahren mit Respekt nach Korschenbroich, aber wir wollen natürlich
unsere ersten beiden Saisonpunkte einfahren“, gibt BHC-Trainer Norbert Gregorz
die Zielvorgabe nach der 26:30-Auftaktschlappe gegen Bundesliga-Absteiger und
Aufstiegs-Mitkonkurrent HSG Düsseldorf aus.
„Das erste Heimspiel setzt bei einem Aufsteiger immer besondere Emotionen frei,
deswegen erwarten wir einen hoch motivierten TVK“, so Gregorz, der mit einem
„spiel- und kampfstarken Gegner“ rechnet. „Mit Spielern wie Henning Wiechers und
Jörn Ilper ist der TVK ganz bestimmt keine No-Name-Mannschaft. Das erste Spiel
in Münster war für mich kein Maßstab, da waren beide Mannschaften schlecht und
hatten noch mit sich selbst zu kämpfen.“
Eine Einschätzung, die auch sein Kollege Olaf Mast teilt, der seine Spieler nach
der eingehenden Analyse der Auftaktschlappe in die Pflicht nimmt: „Wir müssen
einfach unsere individuellen Fehler ohne Not deutlich verringern und außerdem
mutiger und entschlossener die eigenen Aktionen zu Ende zu bringen.“
Dass der TVK dabei aus der über viele Regionalliga-Jahre so geliebten
Außenseiterposition ins Rennen gehen kann, steht für Mast außer Zweifel: „Der
BHC ist sicher eine Mannschaft, die am Ende weit oben stehen kann und daher der
klare Favorit.
Die Infrastruktur und der Etat des Vereins sind mit unseren Möglichkeiten
überhaupt nicht zu vergleichen.“ Deswegen appelliert der Korschenbroicher Coach
an das in so vielen Regionalliga-Abstiegsschlachten vergangener Zeiten gestählte
TVK-Kämpferherz: „Wir werden uns so teuer wie möglich verkaufen und alles in die
Waagschale werfen, was wir derzeit zu bieten haben.“
Bis auf Dauer-Urlauber Jens Warncke kann Mast seine Bestformation aufbieten,
beim BHC wird Rückraumspieler Sven Hertzberg verletzt ausfallen. Für Kreisläufer
und Junioren-Nationalspieler Marcel Görden ist die Partie gegen den BHC zugleich
ein Wiedersehen mit guten alten Bekannten, wechselte der in Tönisvorst geborene
Student doch zu Saisonbeginn aus Solingen zum TVK. „Wir haben uns im Guten
getrennt.
Beim Wechsel gab es überhaupt keine Probleme, dafür bin ich auch sehr dankbar“,
sagt Görden heute, der beim TVK die bessere Chance sieht, eigene Spielanteile zu
erhalten. Trotzdem ist das frühe Zusammentreffen mit dem Ex-Klub natürlich auch
ein besonderes Spiel, denn der Kontakt zu den jüngeren Spielern ist immer noch
vorhanden: „Wir telefonieren regelmäßig.“
Für die Korschenbroicher Fans wird es derweil einige Neuerungen geben. Die
wichtigste: Ab sofort gibt es nummerierte Sitzplätze in der Waldsporthalle, die
in vier Blöcke aufgeteilt ist. Karten im Vorverkauf gibt es vormittags von 9 bis
11 Uhr in der TVK-Geschäftsstelle (Hindenburgsstraße 1) oder beim Juwelier
Knepperges & Zimmer gleich gegenüber.