Nachdreher zum Spiel in Hagen aus der Neuß-Grevenbroicher Zeitung von TOBIAS KÄUFER
Nach der desolaten Vorstellung nahm Trainer Olaf Mast kein Blatt vor den Mund: "Ich muss mich für die Darbietung meiner Mannschaft bei den mitgereisten Fans entschuldigen. Wir haben zu keiner Zeit die richtige Einstellung gefunden, viel zu viele Fehler gemacht und zu viele Chancen ausgelassen. Es ist bitter, wenn du siehst, dass Hagen eine durchschnittliche Leistung reicht, um uns zu schlagen.“
Die 23:29-Schlappe (Halbzeit 11:16) bei Eintracht Hagen am Freitag trieb dem Coach der Korschenbroicher Regionalliga-Handballer ebenso wie TVK-Manager Jupp Grimm die Zornesröte ins Gesicht: "Ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal eine so überhebliche Vorstellung gesehen zu haben", ließ der TVK-Boss verlauten. Auch am Wochenende saß den Korschenbroicher Verantwortlichen der Schock noch in den Gliedern, ob der pomadigen Spielweise des selbst ernannten Aufstiegsaspiranten.
Vor allem im ersten Durchgang ließen die Gäste all das vermissen, was sie im vergangenen Jahr stark gemacht hat. "Wir haben einfach nicht die richtige Einstellung gezeigt und das durch die Bank", so Mast, der nur Jens Warncke mit Abstrichen eine "zumindest kämpferisch regionalligataugliche Leistung“ zugestand. Der Korschenbroicher Coach sah das Unheil früh kommen, stauchte seine Mannschaft schon nach einer Viertelstunde ungewohnt lautstark in einer Auszeit zusammen.
Vergebens, wie der weitere Spielverlauf zeigen sollte. Zwar kämpfte sich der TVK noch einmal von 2:6 auf 7:8 heran, doch die vielen Fehlwürfe und technischen Fehler machten die ohnehin nur wenigen positiven Ansätze gleich wieder im Ansatz zunichte. Mast tobte, schrie und sprang auf – es half alles nichts: „Wenn du glaubst, eine Aufgabe mal so nebenbei zu lösen, dann ist es ganz schwer den Schalter wieder umzulegen“, erkannte Grimm.
Bezeichnend, dass Mast am Ende sogar Hong-Kong-Rückkehrer Lars Diete nach fast einem Jahr Pause ins kalte Wasser warf, weil Mirko Bernau im Spielaufbau einfach nichts gelang. Der Ex-Bundesliga-Spieler erlaubte sich überraschend viele technische Fehler und war eher Gefahrenquelle denn Spielgestalter.
Obendrein kam Neuzugang Daniel Hammes über einen sporadischen Einsatz nicht hinaus, eine Wadenverhärtung verhinderte ein ordentliches Debüt. Immerhin deutete der ehemalige Hammer, der auch schon einmal das Hagener Trikot trug, mit einer feinen Einzelleistung bei seinem einzigen Treffer sein Potential an.
Der misslungene Rückrundenauftakt hat den Druck auf die Korschenbroicher vor dem Verfolgerduell gegen Leichlingen am Freitag deutlich erhöht, zumal auch die Gäste ihre Partie gegen Uerdingen verloren. „Jetzt müssen wir gegen Leichlingen gewinnen, sonst fährt der Zug ganz schnell ohne uns ab“, weiß Grimm, dass das Duell der Verlierer des Wochenendes ganz entscheidende Bedeutung für den Verlauf der Rückserie haben wird.
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