In ganz neuem Ambiente

Nachdreher zum Spiel gegen Opladen aus der Neuß-Grevenbroicher Zeitung
von TOBIAS KÄUFER
Entspannt und stressfrei konnte Olaf Mast den Heimsieg seiner Schützlinge genießen: Beim 32:20 (17:8) gegen das Tabellenschlusslicht TuS Opladen waren die Fronten schnell geklärt. Auf der einen Seite die Gastgeber, die „von Beginn an kompromisslos in der Abwehr zugepackt haben“, so Mast, auf der Gegenseite sichtlich überforderte und lustlose Gäste, die in dieser Verfassung nicht über die Rolle eines Punktelieferanten in der Handball-Regionalliga hinauskommen werden. Höhepunkt der bisweilen peinlichen Opladener Vorstellung war die glücklos terminierte Auszeit eine Sekunde (!) vor dem Halbzeitpfiff, die für Heiterkeit auf der diesmal nicht vollbesetzten Tribüne der Waldsporthalle sorgte. Dass Korschenbroichs Coach Olaf Mast sogar einmal quer durch die Halle laufen musste, um direkt vor der Bank des TuS zu wischen, weil sich dafür die Gäste offenbar zu bequem waren, passte ins blamable Bild, das der Mittelrheinmeister und Aufsteiger in Korschenbroich abgab.
Das alles aber interessierte Mast nur am Rande: „Es war wichtig, dass wir nachgelegt haben. Wir haben eine konzentrierte Leistung geboten und keinen Zweifel am Erfolg gelassen“, lautete dessen Bilanz. Sorgenkind Tobias Kokott weckte da schon mehr das Interesse des Trainers: „Sein Ausfall trifft uns hart, zumal auch Matthias Thiemann Schulterprobleme hat und seine Diagnose noch aussteht. Jetzt lastet die ganze Verantwortung auf Marcel Leclaire.“ Kokotts Meniskusproblem zwingt den Schlussmann, der gerade wieder auf dem Sprung zur Nummer eins war, zu einer langen Pause: „Sechs bis acht Wochen werden es wohl sein“, so der ehemalige Gladbecker, der bereits zweimal wegen des gleichen Problems in den vergangenen Jahren pausieren musste.
Derweil staunten die (nur) 500 Zuschauer in der Waldsporthalle über das neue Ambiente: Der TVK hat sein Gastronomiekonzept weiter verfeinert, eine zusätzliche Theke installiert, die Beschallung und Beleuchtung verbessert und sogar ein eigenes „Restaurant“ in der Halle platziert. „Rainer Froitzheim hat seine Ideen als Großgastronom einfließen lassen“, berichtet TVK-Manager Jupp Grimm nicht ohne Stolz. Der still und heimlich im Hintergrund arbeitende „Arbeitskreis 2. Bundesliga“, von dessen Existenz eigentlich niemand etwas wissen darf, dessen „Geheimhaltung“ aber wie in Korschenbroich üblich stets nur zwei Altbier lang an der Theke übersteht, leistet im Hintergrund ganze Arbeit.
Bis weit nach Mitternacht sind in der Nacht zum Samstag die Zuschauer in der Waldsporthalle geblieben, um den fünften Heimsieg zu feiern. „Es ist sehr wichtig, dass unsere Fans sich sehr wohl fühlen und dass unsere Heimspiele echten Eventcharakter bekommen. Wir werden das Konzept weiter verfeinern, sobald wir weitere Erfahrungen gemacht haben“, so Grimm. Dazu gehört wohl auch der Verzicht auf die späte Anwurfzeit um 20.30 Uhr. Diese Zeit, für viele junge TVK-Fans schlichtweg zu spät, ist für den Rest der Saison nicht mehr vorgesehen.