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 Regionalliga
Piko Offline

Foren Yesus

Beiträge: 506

06.11.2006 11:12
06.11.06 WAZ: "Schnell abhaken" Zitat · Antworten

"Schnell abhaken"

Bericht aus der Westdeutsche Allgemeine - Ausgabe Gladbeck
von THOMAS DIEKHOFF

VfL verliert verdient das Spitzenspiel gegen Korschenbroich. Gladbecker erlauben sich zu Beginn der zweiten Halbzeit einen zehn Minuten langen Hänger, den der Gast eiskalt ausnutzt. Tabellenführung ist verloren

HANDBALL REGIONALLIGA VfL Gladbeck TV Korschenbroich 35:40 Halbzeit: 15:17.

Torschützen: Robert Lukic (8), Timo Marcinowski (7), Jan Garschagen (7), Carsten Kremling (5), Heiko Brandes (4), André Bergermann (2), Sven Deffte (2).

Die Riesener Halle erlebte einmal mehr eine Tanzveranstaltung. Allerdings trugen die, die nach dem Regionalliga-Spitzenspiel ausgelassen über das Feld fegten, aus Sicht der Gladbecker Zuschauer die falschen Trikots. Während die Spieler aus Korschenbroich gemeinsam mit ihren Fans den ersten Auswärtssieg der Saison feierten, blieb den sichtlich geknickten VfLern nichts anderes übrig, als sich applaudierend bei ihrem Anhang für die Unterstützung zu bedanken.

Die Gladbecker Akteure bewiesen nach der ersten Heimniederlage der Spielzeit, die den Verlust der Tabellenführung nach sich zog, nicht nur den vielen Zuschauern gegenüber sportlich-faire Größe. Kein Wort verloren sie nach dem 35:40 über das Verletzungspech, das sie in der Begegnung mit Korschenbroich zweifellos zurückwarf. Woran es lag, dass der TVK verdient die Punkte entführte? "An dem Hänger in der zweiten Hälfte", so VfL-Kapitän Sven Deffte, der sich gleich zu Beginn der Partie den Fuß verdreht und einen Schlag ins Gesicht erhalten hatte. Kurz Zeit später erwischte es bei einem Korschenbroicher Tempogegenstoß seinen Bruder Tim. Der Torwart zog sich eine schmerzhafte Verletzung am Knie zu und musste raus.

Es war kein Tag der Defftes, es sollte kein Tag des VfL werden. Dabei konnten die Gladbecker trotz des Pechs die Partie 50 Minuten lang ausgeglichen gestalten. In den zehn Minuten unmittelbar nach dem Seitenwechsel jedoch erlaubte sich der VfL viel zu viele Fehler, die Korschenbroich ein ums andere Mal eiskalt ausnutzte. Der Gast lief Tempogegenstoß auf Tempogegenstoß und zog innerhalb von zehn Minuten vorentscheidend davon. Und zwar von 17:16 (30:30 Min.) auf 27:18 (40:22 Min.). "Wir haben viele Angriffe zu überhastet abgeschlossen", sagte Timo Marcinowski, "und sind dann von Korschenbroich immer wieder überlaufen worden."

Aber auch die Deckung, die bisher das Prunkstück des VfL war, habe dieses Mal nicht zu gewohnter Form gefunden, so Marcinowski. "Wir standen nicht zusammen", stellte der Sportstudent fest. Und außerdem noch das: "40 Tore sind einfach zu viel." Wer wollte da widersprechen?

Festzuhalten blieb jedoch auch, dass der Gast aus Korschenbroich in Gladbeck in allen Belangen zu überzeugen wusste. Warum diese Mannschaft in der laufenden Saison zuvor in der Fremde noch keinen Sieg errungen hatte, darf getrost zu den Rätseln dieser verrückten Regionalliga-Saison gezählt werden.

Während der Gast in der Riesener Halle noch feierte und tanzte, schaute Timo Marcinowski schon wieder nach vorne. "Jetzt müssen wir halt in Mettmann gewinnen", sagte er. Und wie geht der VfL am besten mit der ersten Heimniederlage um? Marcinowskis knappe Antwort lautete: "Schnell abhaken."


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