Siegbert Busch gibt sich skeptisch
Bericht aus der Westdeutsche Allgemeine - Ausgabe Gladbeck
von THOMAS DIEKHOFF
Vor dem letzten Saisonheimspiel des VfL gegen den Tabellendritten TV Korschenbroich. Gastgeber sind nach der langen und harten Spielzeit ein wenig müde. Gladbecks Trainer: "Wir werden uns wehren"
HANDBALL REGIONALLIGA "Ich erwarte, dass wir uns ordentlich verabschieden und die letzten Reserven mobilisieren." Dieser Satz hätte durchaus von VfL-Trainer Siegbert Busch stammen können. Tatsächlich aber sagte dies vor dem Regionalliga-Spiel zwischen dem VfL Gladbeck und dem TV Korschenbroich (Samstag, 19.30 Uhr, Riesener Halle) Olaf Mast, Coach der Gäste.
Während Mast sich in den vergangenen Tagen vor allem mit der Frage beschäftigte, wie sein Team nach dem Überraschungscoup gegen Tusem Essen (28:28) in Gladbeck auftreten wird, brütete Trainerkollege Busch über das knifflige Problem, seine Mannschaft im letzten Heimspiel der Saison wieder in die Erfolgsspur zurückzubringen. "Wir haben", sagte der VfL-Übungsleiter, "zuletzt drei Niederlagen in Serie kassiert. Über diese Entwicklung bin ich nicht glücklich."
Wobei ein Grund für die jeweils knapp verloren gegangenen Spiele in Aldekerk, gegen Uerdingen und am vergangenen Sonntag beim OSC Rheinhausen quasi auf der Hand liegt: Aufgrund von zahlreichen Verletzungen und den Abgängen in der Spielzeit waren die Gladbecker gezwungen gewesen, mit einem Stamm von gerade einmal acht gestandenen Akteuren durch die Meisterschaftsrunde zu kommen. Insofern konnte es eigentlich nicht überraschen, dass in den letzten Partien ein Substanzverlust zu bemerken war.
Heute Abend aber wird der VfL versuchen, diese gewisse Müdigkeit noch einmal zu überwinden. "Wir werden uns wehren", kündigte Busch an, "und versuchen, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen." Der VfL-Trainer gestand, vor der Begegnung mit Korschenbroich "eher skeptisch" zu sein. "Unser Gast ist sicher favorisiert", sagte Busch.
Um gegen den Tabellendritten eine Chance zu haben, wird sich der VfL von der harten Gangart nicht beeindrucken lassen dürfen. Eine weitere Stärke des Gastes sind die über die beiden Außenpositionen vorgetragenen Gegenstöße. Beim 28:28 gegen Tusem Essen klappte aber ausgerechnet das nicht, Lukas Schumacher und Matthias Deppisch blieben ohne jeden Treffer. Busch: "Wir müssen körperbetont dagegenhalten, außerdem dürfen wir unsere Angriffe nicht zu früh abschließen." Dass TVK-Keeper Matthias Thiemann sein Fach versteht, bewies er gegen Essen mit zahlreichen Paraden eindrucksvoll, die nominelle Nummer eins, der früherer Gladbecker Tobias Kokott, ist ebenfalls ein guter Keeper.
Personell sieht es beim VfL nicht allzu schlecht aus: Jan Garschagen konnte aus dienstlichen Gründen zwar nicht trainieren, steht aber ebenso zur Verfügung wie Mannschaftskapitän Sven Deffte, der nach wie vor über eine Achillessehnenverletzung klagt. Fehlen wird Thomas Worecki (Einsatz in der Reserve).