Am Rande…

Bericht aus der Neuß-Grevenbroicher Zeitung
von Tobias Käufer

Der Mann des Spiels genoss die Gratulationskur: Matthias Thiemann stand nach dem 32:23-Sieg (Halbzeit 12:10) des TV Korschenbroich in der Handball-Regionalliga gegen den TV Aldekerk im Mittelpunkt des Geschehens: Gäste-Coach Wolfgang Brandt war an alter Wirkungsstätte mit TVK-Trainer Olaf Mast einer Meinung: „Eine Klasse-Vorstellung“, hatten beide Coaches gesehen. Thiemann machte nicht nur fünf Aldekerker Siebenmeter unschädlich, sondern hielt den TVK mit seinen Paraden im Spiel, als es im ersten Durchgang die Korschenbroicher Tormaschine noch nicht so wie gewünscht lief.
Auf Thiemann wird in den kommenden Wochen ohnehin eine Menge Verantwortung zu kommen, denn Korschenbroichs etatmäßige Nummer eins Tobias Kokott fällt nun doch bis zum Saisonende aus. Noch mit Gehhilfen verfolgte Kokott die Partie gegen Aldekerk: „Nach Lage der Dinge ist die Situation komplizierter als zunächst angenommen. Er wird wohl in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen“, erklärte Mast auf NGZ-Anfrage. Kokott hatte sich einer Knieoperation unterziehen müssen, der Heilungsprozess wird aber offenbar deutlich länger dauern, als erhofft.
Thiemann selbst war angesichts seiner starken Leistung erleichtert: „Die letzten Spiele liefen bei mir nicht optimal, deswegen bin ich froh, dass ich jetzt überzeugen konnte.“ Gegen Aldekerk war Thiemann hoch motiviert: „Ich habe einen sehr guten Draht zu vielen Aldekerker Spielern und ich kenne natürlich auch deren Wurfbilder“, verriet der Schlussmann sein Erfolgsrezept. Und so war es Thiemann, der seine Kollegen diesmal auf den „richtigen Weg“ brachte: „Am Anfang haben wir uns schwer getan, danach lief es dann besser.“
Ein Grund dafür war die bessere Physis des TVK: „Man hat gesehen, dass wir am Ende mehr zuzusetzen hatten.“ Eine Konsequenz der neuen Trainingsarbeit, denn Mast hatte zu Saisonbeginn eine zusätzliche vierte Trainingseinheit eingeführt.
Der neunte Regionalliga-Sieg in Folge scheint im Handballdorf allerdings auch mit großer Gelassenheit zur Kenntnis genommen worden zu sein: „Irgendwie hat man den Eindruck, als wäre das alles schon selbstverständlich. In der Halle kam nicht so richtige Stimmung auf“, wunderte sich Mast ob der in Korschenbroich traditionellen akustischen Zurückhaltung der Fans. „Eigentlich hätte die Mannschaft nach dieser Siegesserie doch ein bisschen mehr Unterstützung verdient, gerade in der Anfangsphase als es nicht so lief“, erhofft sich Mast in Zukunft ein lauteres Korschenbroicher Publikum.
Derweil warf das „Finale um die Rückrundenmeisterschaft“ zwischen dem TV Korschenbroich und TuSEM Essen (28. April) bereits seine Schatten voraus: Gleich zum Vorverkaufsstart am Freitag gingen fast 200 Tickets über den Tisch.