Viel Schlechtes, wenig Gutes
[22.01.06] Von Henning Meyer
Ibbenbüren. Ausgeklügelte Angriffskonzepte, sichere Rückraum-Schützen, gute Anspiele an den Kreis und eine sichere 5-1-Deckung, kurz: richtig schönen Handball - all das bot Regionalligist TV Korschenbroich bei seinem Gastspiel am Samstag in der Ibbenbürener Halle Ost. Und so war es auch kein Wunder, dass sich eine schwache ISV am Ende 23:31 geschlagen geben musste.
Ein Ergebnis, das auch in der Höhe verdient war, denn eine richtige Chance hatten die Gastgeber zu keiner Phase des Spiels. Zu schlafmützig und behäbig waren die Angriffsversuche der ISV, zu oft gipfelten sie in Fang- und Passfehlern oder in Fehlwürfen - ein Problem, das sich vor allem im Rückraum zeigte. Nachteilig wirkte sich für die Gastgeber die Tatsache aus, das der Angriffs-Aufbau eigentlich nur zwischen den Halbpositionen betrieben wurde. Die beiden Außenspieler und der Kreisläufer wurden selten bis gar nicht in das Spielgeschehen mit einbezogen. Symptomatisch für die Schwäche der ISV am Samstagabend ist die Tatsache, dass pro Halbzeit lediglich ein Treffer vom Kreis erzielt wurde. Die beiden Außenspieler Kim Pansing und Giedrius Cerniauskas erzielten die Hälfte ihrer Treffer, als sie im Rückraum spielten.
Bevor die ISV überhaupt begriffen hatte, was dort unten auf dem Parkett vor sich ging, lag sie schon 0:3 zurück, wenig später 1:5. Beim Zwischenstand von 6:12 schien sich gar ein Debakel anzudrohen. Signifikant besser wurde es erst, als Atila Petö den schwachen Benjamin Pelzer von der Spielmacher-Position abzog und sie mit Kim Pansing besetzte. Soldat Pansing knüpfte da an, wo er in der vergangenen Rückserie auf dieser Position aufgehört hatte. Dank seiner Anspiele und Tore kam die ISV in den letzten Sekunden vor der Pause noch von 9:15 auf 12:15 heran.
Die beste Phase hatten die Gastgeber dabei direkt nach dem Wechsel. Beim 14:15 waren sie bis auf ein Tor herangekommen, beim 20:21 ein weiteres Mal. Doch wie so oft verschliefen es die Ibbenbürener, aus dieser Situation Kapital zu schlagen. Anstatt den erfolgreichen Weg fortzusetzen, verfielen sie in alte Verhaltensweisen - "immer feste druff". Für Korschenbroichs aufmerksame Deckung und gute Keeper ein gefundenes Fressen. Da sich die ISV zudem in der Deckung durch dumme Zeitstrafen selbst schwächte, hatten die Gäste vom Niederrhein am Ende keine Mühe, sich ein komfortables Polster zu verschaffen.
Doch auch im Angesicht einer schwachen Darbietung, gibt es ein paar positive Aspekte. Kim Pansings Leistung als Spielmacher war gut. Der 20-Jährige stellte einmal mehr unter Beweis, dass mehr in ihm steckt, als ein reiner Linksaußen. Von seinen Anspielen profitierte auch Daniel Ahmann, der in der zweiten Spielhälfte eine starke Leistung bot und auch in der Deckung gut arbeitete. Einziger echter Sieger auf ISV-Seite war aber Giedrius Cerniauskas. Der Litauer kassierte weniger Zeitstrafen, schoss aber dafür alleine so viele Tore, wie seine beiden Landsleute Kalendauskas und Keselis auf TVK-Seite zusammen.
Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung