Rheinische Post Bericht von Frank Nattermann

Spaß? Nein! Stinksauer!
Der TV Korschenbroich machte beim Regionalliga-Spitzenreiter Tusem Essen ein ausgezeichnetes Sppiel.
Die Schiedsrichter jedoch bevorzugten den Süpitzenreiter, der am Ende 33:27 gewann.

REGIONALLIGA Es sollte ein richtig schönes Handballspiel beim Ex-Bundesligisten Tusem Essen werden. "Endlich mal ohne Druck, Spaß am Sport haben", hieß die Devise des TV Korschenbroich, der nach zuletzt 10:2 Punkten nur so vor Selbstbewusstsein strotzte und hoffte, dem Tabellenführer vielleicht doch ein Bein stellen zu können. Doch da die Vorfreude meist auch die schönste Freude ist, verlief der Ausflug auf die Essener Margarethenhöhe völlig anders als geplant. Von Spaß und Freude keine Spur mehr, genau das Gegenteil war eingetreten. "Ich bin stinksauer. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wir sind von vorne bis hinten verarscht und verpfiffen worden", ließ TVK-Fördervereinschef Jupp Grimm seinen Emotionen nach Spielende freien Lauf.
Beim 27:33 (14:15) war der TVK nämlich - ähnlich wie letzte Woche der OSC Rheinhausen - haarscharf davor, dem bislang verlustpunktfreien Regionalliga-Champ ein Bein zu stellen. Der TVK führte in der ersten Halbzeit und vor 900 Besuchern bestimmte die taktisch klug eingestellte, kampfstarke Mannschft von Trainer Olaf Mast auch den Neustart in die zweite Hälfte, fühlte sich da aber schon deutlich benachteiligt. Nach dem 17:17 erhielt der TVK vom Schiedsrichtergespann für seine Attacken stets Doppelstrafen (etliche zwei Minuten und Siebenmeter für Essen gleichzeitig), während man es auf der Gegenseite bei einer Verwarnung beließ.
In Unterzahl geriet Korschenbroioch dann 20:25 ins Hintertreffen, konnte aber schon wenige Minuten später, durch die treffsicher auftrumpfenden Fabian Bednarzik (5) und Matthias Deppisch (5) auf ein Tor verkürzen. "Wir haben sogar die letzten Minuten ganz ohne Torhüter und mit sieben Feldspielern gespielt, um den Ausgleich zu schaffen", sagte Grimm, "doch die Unparteiischen besaßen kein einheitliches Maß". Essen nutzte die Chancen in den Schlußminuten noch eiskalt aus und gewann deshalb klarer, als das Endresultat aussagt. Die weiteren Haupttorschützen waren Mirco Bernau (4), Nerijus Kesilis (4) und Kalendauskas (3).