Quelle: Westdeutsche Allgemeine - Ausgabe Duisburg
Von Marc Kuhlmann
Die zwei Gesichter des OSC
[14.11.05] OSC Rheinhausen - TV Korschenbroich 18:30: Herber Rückschlag für die Regionalliga-Handballer des OSC Rheinhausen: Nachdem die Schützlinge von Trainer Uwe Steinbrink nach einer Serie von überzeugenden Siegen die Mannschaft der Stunde in der dritthöchsten Spielklasse waren, wurden die Linksrheiner gestern im Heimspiel gegen den Tabellenelften TV Korschenbroich unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nach 60 Minuten Spiel ohne Leidenschaft und Kampf stand ein 18:30 (8:17)-Debakel für den Tabellendritten zu Buche.
Deren Coach Uwe Steinbrink nahm anschließend auch kein Blatt vor den Mund: "Das Spiel glich einer Selbstaufgabe. Wir haben zu keiner Zeit dagegengehalten oder mit dem nötigen Engagement gespielt. Ich hätte meiner Mannschaft einen derartigen Leistungseinbruch nicht zugetraut", zeigte sich der OSC-Trainer enttäuscht vom Auftreten vor heimischer Kulisse.
In der Tat war die Partie sicher eines der schwächsten Spiele, die der OSC Rheinhausen in dieser Saison abgeliefert hat. Von Beginn an zeigte sich der TV Korschenbroich zielstrebiger und schneller in seinen Aktionen. Der OSC fand praktisch gar nicht statt, spielte leidenschaftslos und behäbig und geriet so völlig verdient bereits nach fünf Minuten mit 1:4 in Rückstand. Kontinuierlich konnte der Gast seinen Vorsprung ausbauen, müde wirkende Rheinhausener hatten kaum etwas entgegenzusetzen oder scheiterten am hervorragend aufgelegten Gäste-Keeper Tobias Kokott, der einige OSC-Chancen vereitelte. In der OSC-Deckung sahen die rund 800 Zuschauer das genaue Gegenteil. Viele unerklärliche und einfache Lücken taten sich auf, und auch die beiden Torhüter Markus Bröckels und Matthias Puhle agierten glücklos.
So kam es, dass der OSC vor heimischer Kulisse nur acht Treffer in der ersten Hälfte erzielen konnte, wovon alleine drei aus Siebenmetern resultierten. Auf der anderen Seite belegte der TV Korschenbroich auch im zweiten Durchgang, wie es geht. Mit schnellen Kombinationen und einer traumhaften Chancenverwertung war der OSC diesmal nur staunender Zuschauer. "Dass ein Team zwei so verschiedene Gesichter haben kann, hätte ich nicht gedacht. Unser Spiel war mit Fehlern behaftet. Gegen TuSem Essen würden wir so 35 Stück in einer Hälfte bekommen. Das tut weh", so Uwe Steinbrink.
Tore: Pascal Schiewe (4), Tobias Bochwitz (3), Tim Roßmüller (3/1), Björn Benner (3/3), Fabian Schneider (3), Björn Kempmann (1), Andreas Kottwitz (1).