Die Reise geht zum Überflieger
HANDBALL-REGIONALLIGA: Spenge gastiert bei Tabellenführer
Korschenbroich
VON WALTER DOLLENDORF
Spenge. Gennadij Chalepo hofft in der Nacht zu Sonntag auf
einen ruhigen Schlaf. "Wenn wir schlecht spielen, schlafe ich
unruhig", sagt der Trainer des Handball-Regionalligisten TuS
Spenge. Nach den letzten Auswärtsspielen verlebte der Coach
eine kurze Nacht. Eigentlich kann es am Samstag ab 18.30 Uhr
beim TV Korschenbroich aus Spenger Sicht nur besser werden.
Zu Hause hui, auswärts pfui - so lässt sich die Serie des TuS
bislang zusammenfassen. In fremden Hallen zeigte die Spenger
Mannschaft bislang ein völlig anderes Gesicht als in den meist
überzeugenden Heimspielen. Nun tritt das Team beim haushohen
Meisterschaftsfavoriten an, der bislang alle zehn Spiele meist
souverän gewonnen hat. "Wir haben dort nichts zu verlieren,
vielleicht ist das unsere kleine Chance", sagt Chalepo. Seine
Sieben kann am Niederrhein nur positiv überraschen, denn alles
andere als eine Niederlage wäre diesmal eine Überraschung.
Die Korschenbroicher sind wie die Spenger am Ende der
vergangenen Saison aus der 2. Liga abgestiegen. Anders als die
Ostwestfalen wollen die Rheinländer aber sofort wieder
aufsteigen, was sie als Saisonziel auch offensiv propagierten.
"Sie haben ihre Zweitligamannschaft behalten und noch mit
guten Leuten verstärkt", sagt Chalepo. Khalid Khan steht seit
genau einem Jahr auf der sportlichen Kommandobrücke des Teams
vom Niederrhein und lotste im Laufe der Zeit unter anderem die
drei besten Akteure seines ehemaligen Klubs DJK BTB Aachen
nach Korschenbroich. "Sie werfen im Schnitt 40 Tore im Spiel"
, stellt Chalepo sein Team auf einen Gastgeber ein, dessen
großes Plus der Tempohandball ist. Chalepo sah bei seinen
Akteuren bei den letzten Auswärtspleiten in Rheinhausen
(25:34) und Lemgo II (25:31) vor allem "eine Kopfsache". Der
Spenger Coach: "Dass wir uns im Vergleich zu diesen Spielen
gewaltig steigern müssen, wenn wir in Korschenbroich bestehen
wollen, ist allen klar."
Verzichten muss Chalepo auf Rückraumspieler Benjamin Pelzer.
Er muss wegen einer Oberschenkelverletzung aussetzen. Dagegen
steht Torhüter Sascha Grote, der beim Heimsieg gegen
Nordhemmern/Mindenerwald aus beruflichen Gründen fehlte,
wieder zur Verfügung. Gut so, denn seine Routine wird der TuS
beim Tabellenführer brauchen.