Das ist der Gipfel
VON NIKLAS FRIELINGSDORF

Spitzenreiter gegen Verfolger, Absteiger gegen Aufsteiger, beide Mannschaften noch ungeschlagen: Heute (19.30 Uhr) kommt es in der erstmals ausverkauften Waldsporthalle zum Regionalliga-Spitzenspiel zwischen TV Korschenbroich und TuS Niederwermelskirchen.

Auch wenn es die Verantwortlichen des Handball-Regionalligisten TuS Niederwermelskirchen nur ungern zugeben: Das Gastspiel beim aktuellen Tabellenführer und Aufstiegskandidat Nummer eins, dem TV Korschenbroich, geistert schon seit einigen Wochen in ihren Hinterköpfen herum. Heute (19.30 Uhr) ertönt nun endlich der Anpfiff zum Topspiel, das der Aufsteiger aus Tente mit stolzen 16:2-Punkten erst zu einem solchen hat werden lassen.

„Dementsprechend anständig und mit der richtigen Einstellung sollten wir uns auch präsentieren“, fordert TuS-Spielertrainer Lars Hepp. Dem Coach ist allerdings auch bewusst: „Wir fahren als Außenseiter zum TVK und können dort locker aufspielen.“ Dies sieht Manager Klaus Fischbach ebenso: „Seit wir vor einigen Jahren beim TuS angefangen haben, waren wir eigentlich immer Favorit. Jeder hat Siege von uns erwartet. Es ist sehr angenehm, in Korschenbroich nichts zu verlieren zu haben.“

Allerdings hofft Hepp, dass seine Schützlinge die scheinbare Herkules-Aufgabe auch nicht zu locker angehen: „Gelassenheit ist gut, aber dennoch müssen wir 100 Prozent Gas geben.“ Schließlich, findet der Coach, „wäre es frustrierend, mit dem Gefühl nach Hause zu fahren, dass mit mehr Einsatz vielleicht ein Sieg drin gewesen wäre“.

Ob ein Erfolg tatsächlich möglich ist, hängt beim TuS – das haben die vergangenen Partien gezeigt – auch sehr vom Kopf ab. „Und da haben mir die Jungs unter der Woche noch nicht gezeigt, dass gegen den TVK ein besonderes Spiel ansteht“, sagt Hepp, der nun hofft, „dass wir spätestens beim Anpfiff angespannt und top-konzentriert sind“.

Vor dem Spiel, dem der Tenter Übungsleiter vorentscheidenden Charakter in der Aufstiegsfrage beimisst, bereitete sich der derzeitige Tabellenzweite vor, wie auf jede andere Partie. Mit dem feinen Unterschied, dass mit Korschenbroich nun ein Gegner wartet, „der in dieser Zusammensetzung auch in der Zweiten Liga gut aussehen würde“, findet Hepp. Die Gäste erwarten starken Individualisten, aber auch ein beachtliches Kollektiv, in dem auch der Ex-Remscheider Markus Breuer seinen Platz hat. Hepp: „Ich habe selten eine so zielgerichtet und intelligent spielende Mannschaft gesehen. Die haben nicht umsonst in der Rückrunde der letzten Saison 19 Punkte in der Zweiten Liga geholt. Wir müssen über uns hinauswachsen.“

Ob der grippekranke TuS-Linksaußen Lukas Schumacher gegen seinen alten Klub dabei sein kann ist noch fraglich. „Das werden wir kurzfristig entscheiden. Lukas freut sich natürlich sehr auf das Spiel, aber wir müssen abwarten“, erklärt Hepp.

erstellt am: 07.11.2008
URL: http://www.rp-online.de/public/article/b...der-Gipfel.html