Im Spitzenspiel der Regionalliga sah es zunächst nach einem Debakel für den TuS Niederwermelskirchen aus. Nach großem Kampf unterlagen die Tenter beim Tabellenführer TV Korschenbroich knapp mit 37:38.
Als beim Stand von 23:16 im Spitzenspiel der Handball-Regionalliga zwischen dem Tabellenführer TV Korschenbroich und dem Zweiten TuS Niederwermelskirchen die Seiten gewechselt wurden, hatten die Gastgeber ihre Ausnahmestellung in der Liga eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Doch am Ende konnte der Klassenprimus froh sein, die Partie noch mit 38:37 für sich entschieden zu haben. „Es hat leider nicht gereicht“, meinte TuS-Spielertrainer Lars Hepp, der jedoch begeistert war, wie sich seine Mannschaft im zweiten Durchgang in die Partie zurückkämpfte.
Die Tenter erwischten einen Start nach Maß und lagen nach drei Minuten mit 3:1 in Führung, ehe Korschenbroich allmählich die Zügel in die Hand nahm. Nach dem 8:7 (11.) zeigten die Hausherren eine bärenstarke Vorstellung, zogen innerhalb von sechs Minuten auf 14:8 davon, bauten den Vorsprung bis zur Pause auf 23:16 aus und schienen dem TuS damit den Schneid abgekauft zu haben.
Kabinenpredigt
Entsprechend laut wurde es in der Pause in der Kabine der Niederwermelskirchener. Lars Hepp richtet „warme Worte“ an seine Kollegen. Die Kabinenpredigt verfehlte ihre Wirkung nicht. Innerhalb von 77 Sekunden verkürzte der TuS durch zwei Treffer des überragenden Kim Neuenhofen und Knut Niegetiet auf 19:23 und war wieder im Spiel. Von da an entwickelte sich eine Begegnung, die das Prädikat „Spitzenspiel“ in jeder Phase verdient hatte. Die Tenter, die im zweiten Durchgang das eindeutig bessere Team waren, kämpften sich Tor um Tor heran und waren beim 22:24 (37.) auf Tuchfühlung. TVK-Trainer Khalid Kahn, der seinen Schützlingen in Hälfte zwei eine „unterirdische Leistung“ bescheinigte nahm eine Auszeit, konnte den Vorwärtsdrang der Gäste aber nicht entscheidend stoppen. Der TuS blieb dran, schaffte allerdings nie den Ausgleich.
Das lag zum einen daran, dass Korschenbroich mit Matthias Deppisch ausgerechnet einen früheren Wermelskirchener in seinen Reihen hatte, der „eine Weltklasseleistung“ (Khan) zeigte und mit insgesamt zwölf Treffen seine Mannschaft am Leben hielt. Es lag aber auch daran, dass der TuS einige klare Chancen ungenutzt ließ. Unter anderem wurden drei von fünf Strafwürfen nicht verwandelt. Und nicht zuletzte lag es daran, dass dem TuS das nötige Quäntchen Glück fehlte, sei es bei Abprallern, die beim Gegner landeten oder bei Würfen, die an Pfosten oder Latte klatschten. Einig waren sich die TuS-Verantwortlichen trotz aller Enttäuschung über den verpassten Punktgewinn: „Wir können erhobenen Hauptes die Heimreise antreten.“
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