„Wir sind Soest“VON HENNING SCHLÜTER
Interview mit Lars Hepp, Spielertrainer des Handball-Regionalligisten TuS Niederwermelskirchen, vor dem Gipfeltreffen beim Tabellenführer TV Korschenbroich am kommenden Freitag.Die Vorfreude steigt: Am Freitag (19.30 Uhr) kommt es in der garantiert proppevollen Waldsporthalle zum Spitzenspiel beim verlustpunktfreien TV Korschenbroich. Und Aufsteiger TuS Niederwermelskirchen ist dabei. Zwar mit zwei Minuspunkten behaftet, aber ebenso ungeschlagen wie der Klassenprimus. Spielertrainer Lars Hepp stand der BM nach dem mühsamen 31:29-Sieg gegen Soest Rede und Antwort.
Die Leistung gegen Soest war sicher keine Galavorstellung. Woran lag’s?
Hepp Erst einmal steht der STV zu Unrecht unten in der Tabelle. Dass die Mannschaft deutlich mehr Potenzial hat, konnte man am Freitag sehen. Außerdem stellen sich die Gegner eben immer besser auf uns ein und lassen sich auch mal Dinge einfallen, die vielleicht nicht in jedem Lehrbuch stehen. Daran werden wir uns gewöhnen müssen.
Die Stärken der Soester in allen Ehren, aber bei Ihrem Team lief dennoch nicht alles rund.
Hepp Das ist richtig. Wir haben zu viele klare Chancen vergeben und STV-Torhüter Veit Lichtenegger beinahe zum Helden geschossen. Auch in der Abwehr lief nicht alles wie gewünscht, zudem hatten die Torhüter nicht ihren besten Tag.
Sie haben nach dem Spiel gesagt, dass es noch ein weiter Weg bis zu einer Spitzenmannschaft ist. Was fehlt noch dazu?
Hepp Da gibt es in einigen Teilbereichen Dinge zu verbessern. Die Trainingsbeteiligung ist aus den unterschiedlichsten Gründen im Moment durchwachsen, und auch an der Umsetzung taktischer Dinge müssen wir noch feilen. Das braucht aber Zeit, deswegen dürfen wir jetzt nicht anfangen, alles schlechtzureden. Wir sind auf dem richtigen Weg, und wenn wir kontinuierlich an uns arbeiten, pflügen wir im nächsten Jahr die Liga vielleicht ebenso souverän um wie Korschenbroich das im Moment tut.
Womit wir beim Tabellenführer wären. Fühlen Sie sich vor dem Gipfeltreffen wohler als vor dem Duell mit Soest?
Hepp Ja. Mit dem Soester TV kam von der Papierform her ein vermeintlich leichter Gegner zum Schwanen. Da kannst du eigentlich nur schlecht aussehen. In Korschenbroich ist das am Freitag anders. Da können wir jedes unserer Tore feiern, weil wir zwar nicht chancenlos, aber krasser Außenseiter sind. Dann sind wir Soest. Und wer weiß was passiert, wenn wir uns insgesamt steigern und die Begegnung nach 45 Minuten noch offen ist . . .
Wäre im Falle eines TVK-Sieges bereits eine kleine Vorentscheidung im Rennen um den Zweitliga-Aufstieg gefallen?
Hepp Ich glaube ja. Dann hätte Korschenbroich vier Punkte Vorsprung, und die Verfolger werden sich ja auch noch untereinander beharken. Aber das ist alles Zukunftsmusik. Jetzt freuen wir uns erst einmal auf Freitag.
erstellt am: 03.11.2008
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