Herbststurm fegt über Nordhemmern hinweg
Korschenbroich erteilt Lit beim 42:28 eine Lehrstunde / GWD II erlebt beim 38:38 in Ferndorf ein Wellenbad der Gefühle
Hille/Minden (rich/much). Ein 28:42-Debakel erlebten die Handballer von Lit Nordhemmern/Mindenerwald beim Besuch des Tabellenführers. Im zweiten Topspiel der Männer-Regionalliga erkämpfte GWD Minden II in einem ebenfalls denkwürdigem Spiel in Ferndorf ein 38:38-Remis.
Lit Nordhemmern/Mindenerwald - TV Korschenbroich 28:42 (7:19): Die Hausherren waren ohne den verletzt pausierenden Kreisläufer Stefan Möhle (Nasenbeinbruch) ohne Chance gegen den Zweitliga-Absteiger. Der Tabellenführer fegte vor offiziell 300 Zuschauern wie ein Herbststurm über die Gastgeber hinweg. Konsequent in der Abwehr, leichtfüßig und voll Spielwitz im Angriff - selten zuvor trumpfte ein Team derart in Nordhemmern auf. Nach einer Viertelstunde führte Korschenbroich mit 9:2, kurz darauf mit 12:3. Das Debakel nahm seinen Lauf. Nordhemmern spielte mit einer Fülle von technischen Fehlern den Gästen in die Karten.
"Wenn wir die wirklich hätten ärgen wollen, hätten wir zweidrittel weniger Fehler machen müssen", war Lit-Trainer Guido Klöpper mit der Leistung seiner Männer vor allem in Halbzeit eins nicht zufrieden. "Wir waren nicht frisch genug und weit entfernt von dem, was wir uns vorgenommen hatten", kommentierte er. Immerhin fruchtete die Pausenansprache und Nordhemmern spielte nach dem Seitenwechsel besser mit. Beim 14:23 (38.) war der Rückstand auf unter zehn Treffer geschmolzen. Doch die Gäste um David Breuer (12/5) und Simon Breuer (10/1) ließen Nordhemmern keine Zeit zum Luftholen. Noch kurz vor dem Abpfiff setzte Korschenbroich in Überzahl die Hausherren mit einer Manndeckung unter Druck und baute den Vorsprung weiter aus.
"Wir haben extrem souverän agiert und wirklich Handball gespielt", merkte Gäste-Trainer Khalid Khan zufrieden an. Die Fans hatte er beeindruckt, nicht wenige waren der Ansicht, mit Korschenbroich den kommenden Aufsteiger gesehen zu haben.
Lit Nordhemmern/Mindenerwald: Fomella (1.-30.), Hanf (31.-60.) - Wiese (2), Bartsch, Beining (5), Teinert (1), Karsten Gerling (3), Rohlfing (8/4), Borcherding (8), Daniel Gerling (1).
TuS Ferndorf - GWD Minden II 38:38 (15:18): "Es war ein Wellenbad der Gefühle", umschrieb GWD-Trainer Niels Pfannenschmidt das Tor-Festival. Die erste Viertelstunde begann ausgeglichen, es stand 8:8. Die offensiv wie defensiv hochkonzentrierten Mindener zogen auf 10:13 davon, hielten den Vorsprung bis zur Pause. Zu Beginn der zweiten Hälfte legte die Bundesliga-Reserve noch eine Schippe drauf, führte beim 18:23 (35.) und 28:31 (40.). "Bis dahin war es ein super Auswärtsspiel", so Pfanne, "dann haben die Schiedsrichter völlig die Linie verloren und wir damit leider auch." Sechs von neun Zeitstrafen kassierten die Grün-Weißen zwischen der 40. und 52. Minute. Ferndorf nutzte die Gunst der Stunde, um zum 32:32 auszugleichen. Dann führten die Gastgeber gar 36:33. "Es ist sensationell, dass wir da noch mal zurückgekommen sind", berichtete Pfannenschmidt, "unsere Moral war überragend." In der 58. Minuten fiel der erneute Ausgleich. Der grippegeschwächte Janis Helmdach, der nur Kurzeinsätze hatte, traf zum 37:38 (59.), ein Siebenmeter brachte das 38:38.
GWD Minden II: Dresrüsse (1. - 40.), Ernst (40. - 60.); Kunisch (12), Lommel, Auerswald 3), Bagats (4), Pohlmann (6), Schröder (11/4), Büchte, Camen (1), Helmdach (1).
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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