Am liebsten ganz oben
VON TOBIAS KÄUFER

Khalid Khan hatte nach den ersten 60 Minuten der neuen Saison allen Grund, Selbstbewusstsein auszustrahlen: „Ich habe zwei sehr starke Phasen jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten gesehen", freute sich der Trainer des Handball-Regionalligisten TV Korschenbroich über den überraschenden 34:31-Sieg in der ersten DHB-Pokalrunde am Freitag gegen den Zweitligisten EHV. Aue (die NGZ berichtete). „Ich hatte eigentlich nie das Gefühl, dass wir ernsthaft in Gefahr geraten würden. Wir haben das Spiel 60 Minuten lang kontrolliert."
Damit traf der TVK-Coach den Nagel auf den Kopf. Doch in die Erleichterung über den guten Zustand des Aufstiegsfavoriten wenige Tage vor dem ersten Ernstfall in der Meisterschaft beim Ibbenbürener SV am Samstag um 16.30 Uhr, mischten sich auch weniger positive Erkenntnisse. Sorgenkind Nummer eins ist derzeit Torhüter Marcel Leclaire, der während seines Kurzeinsatzes keinen Ball zu fassen bekam und in dieser Verfassung wenig Chancen haben wird, den überzeugenden Neuzugang Roland Mainka aus dem Kasten zu verdrängen. Nicht wenige Stimmen im Korschenbroicher Umfeld raten Khan dazu, auf dieser Position noch einmal nachzurüsten. Zu dieser Thematik wollte der Trainer-Manager auf NGZ-Anfrage allerdings keinen Kommentar abgeben.
Doch die positiven Eindrücke überwogen nach dem Saisoneinstand, zumal es sogar noch Steigerungspotenzial gibt: Rechtsaußen und Torgarant Mathias Deppisch weilte bei der Polizei-Europameisterschaft. Sein Vertreter Christopher Barth machte seine Sache ordentlich. Dennis Marquardt wurde wegen noch nicht hundertprozentiger Wurfkraft nur in der Abwehr eingesetzt und Linksaußen Markus Breuer spielte gar nur eine Halbzeit.
Wohl auch deshalb richteten sich alle Augen auf Neuzugang Christian Rommelfanger, der mit seinen elf Treffern einen überragenden Einstand feierte: „Ich hätte nicht gedacht, dass es gleich auf Anhieb so gut klappt. Es freut mich aber, dass ich hier so gut angekommen bin." Steigerungspotential sieht Khan noch im Korschenbroicher Mittelblock: „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie wir da in Zukunft agieren werden", sagt Khan und hofft, dass der interne Konkurrenzkampf um die Startplätze dieses Problem von alleine löst. Spätestens am Samstag-Nachmittag soll nach den Planungen von Khan die Korschenbroicher Formkurve in Ibbenbüren da angekommen sein, wo auch die Mannschaft am Ende der Saison stehen soll: Nach Möglichkeit ganz oben.