Die harte Gangart der Gäste von der HG Oftersheim/Schwetzingen bekam TVK-Angreifer David Breuer in dieser Szene von Andreas Maurer zu spüren. NGZ-Foto: H. JazykBusiness News
Das Korschenbroicher Handballmärchen ist Geschichte: Am Freitag abend um 21.44 Uhr besiegelte der Oftersheimer Matthias Conrad mit seinem Treffer zum 32:29 im „Abstiegsfinale“ der 2. Bundesliga Süd das sportliche Schicksal des Aufsteigers.
Zwar hat der TV Korschenbroich rechnerisch angesichts noch dreier ausstehender Meisterschaftsspiele noch alle Chancen, den Klassenverbleib zu schaffen, doch keiner der rund 800 Zuschauer in der einmal mehr ausverkauften Waldsporthalle gibt nach der bitteren 30:32-Heimschlappe (14:18) gegen die HG Oftersheim-Schwetzingen noch einen Pfifferling auf den Tabellenvorletzten. Am Mittwoch ist der TVK beim Tabellenvierten HSC Coburg zu Gast, bereits am kommenden Samstag kommt der Tabellendritte TV Willstätt-Ortenau an den Niederrhein.
Aufgaben, die angesichts der schwächsten Heim-Vorstellung seit Amtsantritt von Trainer Khalid Khan im Duell gegen den direkten Mitkonkurrenten wohl mehr als nur eine Nummer zu groß erscheinen. Dabei hatte alles so gut angefangen: Simon Breuer hatte nach sechs Minuten die Gastgeber mit 5:2 in Führung geworfen und als Andrej Kogut wenig später zum 7:4 (11.) traf, schienen die Korschenbroicher auf dem richtigen Weg.
Doch dann spielten die eigenen Nerven den Gastgebern einen dicken Streich: Gleich sieben (!) hundertprozentige Torchancen vergaben die Hausherren bis zum Pausenpfiff. Allein Deppisch-Ersatz Nerijus Kesilis vergab drei Tempogegenstöße in Folge und wurde von Trainer Khalid Khan völlig entnervt auf die Auswechselbank beordert.
In der Folgezeit reihten sich auch noch David Breuer, Marcel Görden und Jörn Ilper in die Reihe der unglücklichen Schützen ein. „In dieser Phase hätten wir eigentlich das Spiel entscheiden können“, ärgerte sich TVK-Coach Khalid Khan über die erschreckende Abschlussschwäche seiner Spieler. Die Gäste bedankten sich artig: Beim Stande von 10:10 (19.) hatten sich die Südwestdeutschen erstmals wieder herangekämpft und die Verunsicherung des TVK bis zur Pause gar zu einer 18:14-Führung genutzt.
Die zweite Hälfte begann wie die erste: Korschenbroich bemühte sich redlich, doch technische Fehler und vergebene Chancen machten eine durchaus mögliche Aufholjagd schon im Ansatz zunichte. Die bisweilen überharte Gangart der Gäste hatten die Korschenbroicher Simon Breuer und Jens Warncke in der Zwischenzeit mit Gesichtsverletzungen bezahlt. Beide Akteure erhielten - ungeahndete - Schläge direkt gegen den Kopf. Trotzdem gaben die Gastgeber nicht auf, hatten auch in der Schlussphase die Chance, noch einmal heranzukommen: Khan setzte alles auf eine Karte, ließ nun offensiv decken und tatsächlich kamen die Korschenbroicher noch einmal auf 28:31 (58:01) durch den guten Fabien Bednarzik heran.
Doch als Simon Breuer anschließend mit einem Strafwurf an Oftersheims Keeper Andreas Röll scheiterte, war die Partie gelaufen. Der Treffer von Matthias Conrad zum 32:29 rund eine halbe Minute vor dem Abpfiff besiegelte dann die Korschenbroicher Niederlage. „Wir kommen wieder“, versprach TVK-Trainer Khalid Khan anschließend zwar trotzig.
Doch die leeren Gesichter seiner ausgepowerten Spieler sprachen eine andere Sprache. HG-Trainer Michael Franz brachte es auf den Punkt: „Korschenbroich hat die vielen Verletzten nicht kompensieren können.“ Das klang schon dann schon bisschen wie ein Nachruf auf den TV Korschenbroich.
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