ZUR SACHE von VOLKER KOCH Quelle: NGZ vom 31.03.2008
Bekenntnissache In zwei Wochen ist City-Lauf. Dann werden alle, vom Bürgermeister bis zum Sparkassenvorstand, das hohe Lied auf die Sportstadt Korschenbroich singen. Sicher nicht zu Unrecht, bewegt das am 13. April zum 20. Mal augetragene Laufspektakel doch jedes Jahr 3000 Aktive und fünf Mal so viele Zuschauer - und das ist damit nicht nur ein Instrument zur Gesundheits-, sondern auch zur Wirtschafts- und Imageförderung der Stadt. Doch City-Lauf ist nur ein Mal in 365 Tagen. Handball ist immer, zumindest während der Saison zwischen September und Mai. Jedes zweite Wochenende pilgern 800 und mehr Leute in die Waldsporthalle. Böte sie mehr Platz, kämen wahrscheinlich doppelt so viele. Und in den Tagen dazwischen ist Handball "das" Gesprächsthema - nicht nur in Korschenbroich, sondern bundesweit. Ein besseres Marketinginstrument als ein - erfolgreicher -Handball-Bundesligist ist höchstens ein Fußball-Bundesligist. Doch Korschenbroich ist nicht Hoffenheim. Mit vergleichsweise bescheidenen Investitionen lassen sich über den Handball gleichwohl Duftmarken setzen. Hand aufs Herz: Wer würde den Gummersbach, Lemgo oder Nordhorn ohne deren Handballer kennen? Korschenbroich kennt "man" spätestens seit dem 32:28-Sieg über die HSG Düsseldorf. Jetzt wird es Zeit, dass sich die Stadt zu "ihrem" Sport bekennt - da genügt es nicht, wenn der Bürgermeister und sein Stellvertreter Fanschal und Dauerkarte besitzen. Eine Stadt, zumal eine im Haushaltssicherungsrecht, kann und darf nicht aktiv den Profi-Sport fördern. Doch sie kann und muss ihm Hilfestellungen geben, zum Beispiel, indem sie die Türen zu Sponsoren öffnet, an die die ehrenamtlichen "Manager" alleine nicht heran kommen. Und sie muss sich endlich einer Diskussion über eine Hallenerweiterung oder einen -neubau stellen. Bezahlen muss und kann sie das nicht - aber ein klares Bekenntnis zum Spitzensport Handball könnte ein Signal für Sponsoren und Investoren sein. Vielleicht in zwei Wochen beim City-Lauf.
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