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 Regionalliga
UliS Offline

Foren Jott

Beiträge: 1.336

02.03.2008 14:48
02.03.08 ThSV Eisenach HP: TV Korschenbroich überrollt desolate Eisenacher mit 44:35 (22:15) Zitat · Antworten

TV Korschenbroich überrollt desolate Eisenacher mit 44:35 (22:15)

Beim Kellerkind chancenlos

Eine ganz herbe Enttäuschung für den ThSV Eisenach! Der TV Korschenbroich, bis vor dem Anpfiff Schlusslicht der Liga, düpierte die Wartburgstädter mit einem 44:35 (22:15)-Erfolg. Der Aufsteiger feierte den vierten Sieg in Folge, gab die rote Laterne an die HSG Gensungen/Felsberg weiter und hat berechtige Aussichten auf den Ligaverbleib.


Mit einfachem schnörkellosem Handball mit Pfiff und Herz überrollte der Aufsteiger die Gäste aus Thüringen. Im Schiedsrichtergespann Stefan Klaes und Thilo Moser aus Saarbrücken hatte die Partie zwei vorzügliche Leiter, die ihre Linie konsequent und auch von Zuschauerprotesten unbeeindruckt bis zur Schlussseekunde beibehielten!
„Unter 25 Gegentore bleiben“, hatte ThSV-Coach Hans-Joachim Ursinus als Devise ausgegeben. Dieses Kontingent war mit 22 Gegentoren zur Halbzeit bereits nahezu ausgeschöpft! Als desolat in Abwehr und Angriff bezeichnete Hans-Joachim Ursinus den Auftritt seiner Schützlinge. Die Torhüter Timo Meinl und Sven Luckert vermochten während der ersten 30 Minuten nicht einen einzigen Ball zu parieren! (Der 19-jährige Sven Luckert war erstmals an die Seite von Timo Meinl gerückt.) „Das war noch eine Steigerung gegenüber dem Heimspiel gegen Düsseldorf, als unsere Torhüter während einer Halbzeit zwei Bälle abwehrten“, merkte Hans-Joachim Ursinus süffisant an. Mit frischem Schwung und einer neuen Abwehrvariante aus der Kabine kommend, verkürzten die Eisenacher bis auf drei Treffer (23:20, 34.) Tempogegenstöße zum am Kreis lauernden Benjamin Trautvetter ließen die Eisenacher hoffen. Nur ein kurzzeitiges Strohfeuer! Zwei Eisenacher Ballverluste verwerteten die Gastgeber dankend zum 26:20 durch den pfeilschnellen Flügelflitzer Matthias Deppisch (11 Treffer). Vielfach glichen die Eisenacher in der Folge einem Torso, präsentierten sich als Schießbude. Korschenbroichs David Breuer setzte den Eisenachern gar 13 Bälle ins Netz. „Da fehlte der bedingungslose Kampf gegen die drohende Niederlage“, hatten neben Hans-Joachim Ursinus auch die mitgereisten Anhänger ausgemacht. Ein leidenschaftlich kämpfender und vom Korschenbroicher Publikum mit Pfiffen bedachter Karsten Wöhler war zu wenig! Ein gesundheitlich angeschlagener Pavel Prokopec agierte ausgesprochen gehemmt und fand sich rasch auf der Bank wieder. So richtig in Fahrt überrollte der TV Korschenbroich nach dem 34:29 (49.) die Eisenacher. Da traf selbst der erstligaerfahrene Oldie Jörn Ilper nach Tempogegenstößen (37:29, 52.). Schon der Verzweiflung nahe, schickte Eisenachs Coach seinen Routinier und Linksaußen Andrej Kastelic auf die Regieposition (!), an die Seite von Tomas Sklenak und Christoph Jauernik. Das Scheibenschießen einzudämmen, gelang nicht. Von Rückzugsverhalten war nichts zu sehen (43:33, 59.). Nur wenn Tomas Sklenak anruckte, drohte dem Korschenbroicher Kasten noch ernsthaft Gefahr. Dieser hatte sich die Heimfahrt, hinein in seinen 26. Geburtstag am Sonntag, wahrlich anders vorgestellt!
Abwehrstärke, mit leidenschaftlichem Kampfgeist untersetzt, gehört eigentlich zu den Stärken des ThSV Eisenach. In zwei Spielen binnen fünf Tage kassierte das Team 82 Gegentore! Noch stehen zehn Saisonspiele an. Da ist die Rückkehr zu alter Stärke unabdingbar, um nicht nach unten schielen zu müssen, um nicht Kredit im Umfeld zu verspielen. Schon am Samstag, 08.03.08 wenn der TV Bittenfeld in der Werner-Aßmann-Halle gastiert!

Demütigung mit dem Pausenpfiff

In „kuschliger Atmosphäre“ der prall gefüllten Waldsporthalle Korschenbroich, in unmittelbarer Nähe des fußballbekannten Mönchengladbach, trafen für die Eisenacher zunächst die Außen, Martin Hoffmann von Rechtsaußen zum 1:2 (4.), Karsten Wöhler von Linksaußen zum 2:3 (6.). Till Riehn, mit der Regierolle betraut, zog ansatzlos zum 4:5 (8.) ab. Der Treffer von Tomas Sklenak zum 5:6 (10.) bedeutete die letztmalige Führung der Gäste. Beim 9:9 (Riehn, 15.) gelang letztmalig der Gleichstand. Die Hausherren, gegenüber ihrem Auftritt im Oktober in Eisenach nicht wieder zu erkennen, trumpften selbstbewusst auf. Andrej Kogut kurbelte unaufhörlich das Angriffsspiel an, war Auslöser vieler Ballstafetten mit erfolgreichem Abschluss, unter Mithilfe der Eisenacher als zuschauender Statisten. Blitzschnell schalteten die Hausherren von Abwehr auf Angriff um, als Martin Hoffmann zwei Mal das Ziel verfehlte. Die grüne Karte und eine Ursinus-Ansprache, ein Torhüterwechsel, Sven Luckert löste Timo Meinl ab, die Hereinnahme von Daniel Luther im Rückraum, vermochten die Talfahrt der Eisenacher nicht zu stoppen. Vielmehr richtig auf Betriebstemperatur kamen die Gastgeber, die nach Herzenslust kombinierten und abschlossen (15:10, Deppisch, 21.). Unbedrängt unterlief Pavel Prokopec ein Schrittfehler. Der torgefährliche David Breuer dankte zum 20:14 (26.). Die Demütigung war perfekt, als dem Tabellen-Kellerkind mit der Halbzeitsirene noch ein Kempa-Treffer zum 22:15 gelang.

Kurze Aufholjagd als Strohfeuer

Mit Benjamin Trautvetter auf vorgeschobener Abwehrposition und viel Engagement ging es in die zweiten 30 Minuten. Es ging Schlag auf Schlag. Ballgewinne und blitzschnelle Tempogegenstöße, drei Treffer von Benjasmin Trautvetter, ein von Till Riehn nach Regelwidrigkeit an Karsten Wöhler verwandelter Strafwurf und ein Sklenak-Kracher, beim 23:20 (34.) waren die Eisenacher auf Tuchfühlung heran. Timo Meinl im ThSV-Kasten bekam nun auch einmal das Leder vor der Linie zu fassen. Khalid Khan, der Coach des TV Korschenbroich, hatte bereits die grüne Karte in der Hand. Zwei Ballverluste der Eisenacher und ein Holztreffer, dazu die eigenen Treffer von Matthias Deppisch (2) und Dennis Marquardt zum 26:20 (38.) ließen auf der Korschenbroicher Bank wieder Gelassenheit einziehen. Von nun an war der TV Korschenbroich klar der Chef auf dem Parkett. Schwungvolle Angriffszüge verzückten die eigenen Fans. In Unterzahl wurde Andrej Kogut am Kreis völlig freigespielt, der zum 31:26 traf (44.). Benjamin Trautvetter scheiterte indes, wie schon in der 8. Minute an Tobias Kokott, nun völlig frei an Marcel Leclaire (49.). Die Gastgeber stillten gegen die nahezu völlig demoralisierten Eisenacher ihren Torhunger, erhöhten vom 34:29 (49.) binnen zehn Minuten auf 43:33 (59.). Der Schlusspfiff glich für den ThSV Eisenach einer Erlösung. Mit standing ovations wurden das einheimische Team gefeiert. Mit nun 14 Pluspunkten auf dem Konto, im deutlichen Leistungshoch, noch ein Nachholspiel in heimischer Umgebung gegen den mitgefährdeten EHV Aue (19.03.08), der Klassenerhalt ist für den TV Korschenbroich greifbar. Der ThSV Eisenach indes konnte an die 5:1 Auftaktpunkte im Jahr 2008 nicht anknüpfen, bezog binnen fünf Tage zwei empfindliche Niederlagen: 33:38 in heimischer Halle gegen die HSG Düsseldorf und die 35:44-Pleite beim Kellerkind TV Korschenbroich.

Statistik

TV Korschenbroich: Kokott, Leclaire; Deppisch (11), Kesilis (1), Bednarzik, Faltin (1), S. Breuer (1), Gorden (2), Marquardt (5), Ilper (5), Kogut (5/1), D. Breuer (13/3), Wernicke, Ferro

ThSV Eisenach: Meinl, Luckert (17.30.); Hoffmann (5), Trautvetter (6), Sklenak (6), A. Wöhler (2), Riehn (5/2), Luther, Lumpe (n.e.), Mellack (1), K. Wöhler (9/5), Kastelic (1), Jauernik, Prokopec

Zeitstrafen: Korschenbroich 4 x 2 Min.


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Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.

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