Alles muss stimmen
VON TOBIAS KÄUFER
Manager Jupp Grimm erwartet ein knüppelhartes Spiel, „in dem wir
an die Grenzen gehen müssen,“ und auch Korschenbroichs Trainer Khalid Khan weiß
um die Bedeutung der neuen Herausforderung: „Das Spiel gegen Eisenach wird ganz
schwer.“
Am Samstag um 19.30 Uhr soll gegen die Gäste aus Thüringen die Erfolgsserie des
TV Korschenbroich in der Zweiten Handball-Bundesliga fortgesetzt werden.
Zugleich will der TVK den Grundstein für einen erfolgreichen Monat März mit vier
Heimspielen und zwei Auswärtspartien legen.
Die Voraussetzungen sind optimal: Der TVK spielt in der Waldsporthalle, in der
er die letzten drei Heimspiele gewann. Alle Spieler sind einsatzbereit und
obendrein haben die Gastgeber auch noch ein paar Tage mehr Erholungspause in den
Knochen als der ThSV Eisenach.
In der heimischen Werner-Assmann-Halle verlor der ThSV nämlich erst am Dienstag
die Partie gegen die HSG Düsseldorf mit 33:38. Völlig zu Recht übrigens, wie
Eisenachs Trainer Hans-Joachim Ursinus auf der vereinseigenen Homepage
einräumte: „Die HSG Düsseldorf war über 60 Minuten die bessere Mannschaft. Daran
gibt es nichts zu deuteln.“
Doch am Samstag wartet auf die beiden Kontrahenten wieder ein ganz anderes
Spiel: „Wenn ich an die Hinrunde denke, wie hart Eisenach da zur Sache gegangen
ist. Da wird einiges auf uns zu kommen. Aber wir sind mittlerweile gefestigt
genug, um auch mit körperlich robusten Teams umgehen zu können“, sagt Manager
Grimm.
Der darf sich vielleicht auf das Debüt des Argentiniers Maximillano Ferro
freuen, der fleißig mittrainiert und wohl bald auch seine Chance bekommen wird.
Doch für personelle Experimente gibt es derzeit keinen Anlass: TVK-Coach Khalid
Khan hat seine Wunschformation beisammen, greift auf eine Stammsieben zurück,
die er durch Nerijus Kesilis, Jens Warncke oder Andre Kogut gelegentlich
ergänzt.
Khans eingespielte wie eingeschworene Truppe wird auch gegen Eisenach auf die
Trumpfkarte Tempohandball setzen - bleibt mit Spannung abzuwarten was die
bislang in der Rückrunde durchaus überzeugenden Thüringer dagegen setzen können.
Khan ändert seine psychologische Strategie jedenfalls nicht: „Was haben wir denn
bislang erreicht? Ein Blick auf die Tabelle zeigt die aktuellen
Kräfteverhältnisse. Eisenach hat einen doppelt so großen Etat wie wir und sicher
auch andere Ansprüche. Die Mannschaft ist individuell sehr stark besetzt. Wir
sind immer noch Tabellenletzter.“
Dagegen will Khan die neuen Korschenbroicher Tugenden setzen: „Völlige Hingabe
und mannschaftliche Geschlossenheit.“ Auch wenn es aus den letzten sechs Spielen
fünf Siege gab, reiht sichKahn keinesfalls in den Chor der euphorischen Stimmen
ein: „Wir müssen realistisch bleiben. Eigentlich ist für den TVK jeder Sieg eine
Sensation.
Es gibt keine Spiele, die man in dieser Liga im Vorbeigehen gewinnt, und wir
schon einmal gar nicht. Eisenach hat den slowenischen Vize-Europameister
Kastelic reaktiviert, das alles sind schon andere Dimensionen.“
Deswegen wird am Samstag ab 19.30 Uhr wieder kräftig Handball „gearbeitet“ in
der Waldsporthalle. Und Khan verspricht: „Wenn wir unsere Tugenden zu einhundert
Prozent ausspielen und alles perfekt funktioniert, dann haben wir gegen jede
Mannschaft eine Chance. Aber es muss eben alles stimmen.“