Jörn Ilper ist zum unumstrittenen Führungsspieler des TV Korschenbroich gereift und soll bald seinen Vertrag verlängern.
Eine Serie braucht Regionalligist Borussia langsam, um auf den Klassenverbleib zu hoffen.
2. bundesliga/Regionalliga Böse wirkt er nicht, nur oft ziemlich abgekämpft nach Spielende. 60 Minuten steht Jörn Ilper bei nahezu jedem Spiel des TV Korschenbroich auf der Platte. Der Routinier mit zehn Jahren Erstliga-Erfahrung ist mittlerweile zum Chef im Korschenbroicher Spiel geworden, zum unverzichtbaren Leitwolf. Am Freitag beim überraschenden 33:31-Sieg des TVK bei der TUSPO Obernburg packte Ilper wieder sein ganzes Repertoire aus: Er organisierte die Deckung, führte den Mitelblock, und traf auch noch siebenmal (bei neun Versuchen). Seit Khalid Khan Trainer beim TVK ist, hat Ilper eine Wandlung vom Fehleinkauf zum Chef gemacht. „Die Anderen haben Vertrauen zu mir und können sich daher gut auf ihre Aufgaben konzentrieren“, schätzt Ilper seine Rolle ein.
Ilpers Handicap Abseits des Feldes wird aus dem früheren Heißsporn (er sammelte Zeitstrafen wie andere Tore) fast ein Lamm. Gestern gönnte er sich zur Entspannung einen Ausflug auf den Golfplatz. Er gewann Zeit, arbeitete an seinem Handicap (24) und dachte nach. Auch über seine Zukunft, ob die noch beim TV Korschenbroich liegt. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, Manager Jupp Grimm kündigte erste Vertragsgespräche in dieser Woche an. „Ich hoffe, der Weg in Korschenbroich wird fortgesetzt“, bekannte Ilper. „Wenn das so ist, dann bin ich guter Dinge und wünsche mir sogar, nächstes Jahr auch beim TVK zu spielen.“
Das erste Ziel ist daher der Verbleib in der Zweiten Liga, aber auch die Perspektive, die die Geschäftsführung den Spielern aufzeigt. Nicht nur Ilper, auch Marcel Görden und David Breuer deuteten an, dass eine Vertragsverlängerung auch davon abhängt.
Während Korschenbroich schon am Kader für die kommende Saison bastelt, lässt sich Regionalligist Borussia mit den Personalplanungen noch Zeit. „Wir warten die nächsten Spiele ab“, sagt der zweite Vorsitzende der Handball-Abteilung Bodo Grewe. Die undankbare Aufgabe für die Borussen ist wie für den TV Korschenbroich gleich: für zwei Ligen planen zu müssen.
Für Borussia ist das aber mehr ein Fünkchen Hoffnung. „Klar wird es immer schwerer in der Regionalliga zu bleiben. Aber in der Mannschaft klappt es immer besser“, ist Grewe überzeugt. „Wir haben neun Spiele, alles ist noch drin.“ Die Situation nach der 31:38-Niederlage in Aachen am vergangenen Freitag ist unverändert: fünf Punkte Rückstand zum Nichtabstiegsplatz.
Trotz des Auftritts der Borussia mit zahlreichen Pannen am Freitag stellte Grewe klar: „Die Trainerfrage stellt sich bei uns nicht. Zoran Cutura kriegt natürlich Druck, aber wir sind guter Dinge um die sportliche Zukunft.“ Zuletzt waren Gerüchte aufgekommen, Olaf Mast könnte das Traineramt übernehmen, weil der ein Spiel der Borussen besuchte. „Das ist absoluter Blödsinn. Mast ist für uns überhaupt kein Thema“, betont Grewe.
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