"Mehr und besser trainieren als der Rest" - Khalid Khan
startet die Mission Klassenerhalt
Mit Khalid Khan hat das Schlusslicht der zweiten Liga
Süd einen neuen Trainer. Der neue Mann muss beim TV
Korschenbroich nun an die Mission Klassenerhalt gehen.
Der 41-jährige Khan gilt als emotionaler Trainertyp, der
einen schnellen und beweglichen Handball bevorzugt. Nach
diversen Trainerstationen im Nachwuchsbereich und auf
Regionalliganiveau sieht Khan die Aufgabe in
Korschenbroich als „große Verantwortung“, sieht aber
auch Hoffnung für den Klassenerhalt.
„Ich freue mich sehr, die seltene Chance erhalten zu
haben, bei einem Verein in der 2. Bundesliga arbeiten zu
können“, sagte Khan. „Für mich ist das eine komplett
neue Situation. Ich habe gemerkt, dass man hier viel
Hoffnung in mich setzt, dass ist eine sehr große
Verantwortung, aber nur durch den Wechsel des
Übungsleiters kann man noch keine großen Veränderungen
bewirken“, so Khan weiter. Der Aufsteiger Korschenbroich
konnte bislang nur gegen Mitaufsteiger SG
Wallau-Massenheim gewinnen (30:27). Des Öfteren erntete
der TVK nach knappen Niederlagen wie gegen die TSG
Friesenheim (29:31) Komplimente, aber für zählbares hat
es noch nicht gereicht. Mittlerweile ist bei 2:24
Punkten der direkte Kontakt zum Vorletzten, der TSG
Münster mit 5:21, etwas abgerissen.
Der neue Coach will seine eigene Handschrift einbringen:
„Ich will auch hier beim TVK den schnellen Handball
praktizieren, mit dem ich bisher erfolgreich war“,
skizzierte Khan. Allerdings heißt schnell auch immer Mut
zum Risiko und somit dürfte eine Aufgabe des neuen
Mannes auf der Bank sein, seine Spieler mental wieder
stärker zu machen. „Meine Spieler strotzen derzeit
sicherlich nicht vor Selbstvertrauen, was aber auch
angesichts des bisherigen Saisonverlaufes sicherlich
nicht verwunderlich ist“, hat Khan festgestellt. „Wir
müssen versuchen, uns wieder Sicherheit zu erarbeiten,
das geht nur über das Training“, so der Trainer weiter.
Es gab in dieser Saison bereits reichlich Unruhe beim
letztjährigen Meister der Regionalliga West. Nach der
Pleite beim TV Hüttenberg (23:28) sorgte TVK-Trainer
Olaf Mast für Aufsehen, als er einigen Spielern des
Kaders die Bundesligatauglichkeit absprach. Keeper
Henning, als Stütze und tragende Säule für die
unerfahrene Mannschaft verpflichtet, musste bereits
gehen. In Hüttenberg wirkte der reaktivierte Mirko
Bernau bereits mit, die von Mast eingeforderten
Neuzugänge sind allerdings bislang ausgeblieben. So wird
wohl auch Khalid Khan mit dem aktuell zur Verfügung
stehenden Kader planen müssen.
Khan ist mit den Voraussetzungen durchaus zufrieden.
„Für einen Zweitligaaufsteiger habe ich hier beim TVK
sehr gute Rahmenbedingungen vorgefunden“, stellte Khan
fest. „Das erste Training mit der Mannschaft hat mir
sehr viel Spaß gemacht. Da ich mit einigen Spielern, wie
z.B. David und Simon Breuer, oder auch Marcel Leclaire,
bereits früher zusammengearbeitet habe und auch die
meisten anderen Spieler schon kannte, bin ich kein
völliger Fremdkörper in der Mannschaft. Das ist
sicherlich auch ein Vorteil“, so Khan weiter. Mit den
Breuers und Leclaire hat Khan beim Ligakonkurrenten TSV
Bayer Dormagen zusammengearbeitet.
Khan, der einen Vertrag bis 2008/09 hat, der auch für
die Regionalliga gültig ist, ist einer der wenigen
Trainer, die bereits im höheren Leistungsbereich bei
Männern und Frauen gearbeitet haben. Mit dem TuS
Königsdorf stieg Kahn in die zweite Liga der Frauen auf,
im Bereich des Handball-Verbandes Mittelrhein war Khan
Auswahltrainer im weiblichen Bereich. Seit 2005 leitet
Khan mit dem ehemaligen französischen Nationalspieler
Pascal Mahe den DHB-/WHV-/HVM-Stützpunkt in Dormagen und
war beim Zweitligisten für weite Teile der
Jugendausbildung verantwortlich.
In Korschenbroich will der neue Trainer, der sein
Trainer-Spezialgebiet im Bereich der Torwartschulung
hat, nun alles dran setzen, um den Klassenerhalt für den
TVK doch noch möglich zu machen. „Es wäre schön, wenn
ich hier das Maximum erreichen könnte und das wäre der
Klassenerhalt“, so Khan. „Unsere Chance besteht darin,
mehr und besser zu trainieren als der Rest. Dann heben
wir uns ab und haben Erfolg“, skizziert Khan den
weiteren Weg. Die Fans nahm Khan schon einmal mit ins
Boot: „Die Zuschauer können uns in unserer Situation
eminent helfen, die Unterstützung von den Rängen ist
sehr wichtig.“