Die Tabelle interessiert im Moment nicht von Andreas Gruhn
Der TV Korschenbroich verlor am Freitag 29:33 bei der HG Oftersheim/Schwetzingen. Der neue Trainer Khalid Khan des Tabellenletzten der Zweiten Handball-Bundesliga fehlte grippekrank.
RP-Mitarbeiter Andreas Gruhn sprach mit Khan.
Herr Khan, haben Sie sich eine Video-Aufzeichnung von der 29:33-Niederlage in Oftersheim angesehen? Khalid Khan: Ich habe noch gar nichts gesehen, da mir die Aufzeichnung erst nächste Woche zukommt. Die Frage ist nur, wie aussagekräftig die ist. Wie und was abgelaufen ist, habe ich mir in unzähligen Telefonaten von Mannschaft und Umfeld erzählen lassen. Eines ist klar: Dirk (Anm. der Red.: Dirk Wolf, Co-Trainer) hat seine Sache am Freitag sehr gut gemacht.
Warum sind Sie zum TVK gekommen? Khan: Drei Gründe sprachen dafür: Erstens kenne ich den Verein schon lange als Gegner. Zweitens ist das für mich, der keinen Stallgeruch aus der Bundesliga hat, eine große Chance. Und drittens reizen mich gerade Aufgaben, die vermeintlich nicht oder nur schwer realisierbar sind.
Sie waren nie in der Bundesliga. Wie erklären Sie sich Ihren guten Ruf? Khan: Es freut mich, das zu hören. Vielleicht merkt man, dass ich immer 100 Prozent gebe. Und ich glaube, eine meiner Stärken liegt darin, eine Gruppe vieler verschiedener Persönlichkeiten für ein Ziel zu begeistern. Ich bin kein Kumpeltyp, sondern denke, dass absoluter Respekt von beiden Seiten und fachliche Distanz die Grundlagen für erfolgversprechende Arbeit sind. Mich selbst zu beurteilen, liegt mir aber eigentlich gar nicht.
Glauben Sie wirklich, der Kader hat durchweg Zweitliga-Niveau? Khan: Ja. Ich glaube auch, dass nicht alle auf dem Level spielen, das sie eigentlich können. Natürlich ist mir klar, dass wir keinen Linksaußen haben. Wir werden uns auch keinen malen können. Und auch der Rückraum braucht Entlastung, sei es aus der Mannschaft oder von außen. Wir haben noch alle Chancen. Davon bin ich fest überzeugt und werde das jedem Spieler versuchen, in Fleisch und Blut übergehen zu lassen.
Ist der Abstand am Freitag durch die Niederlage beim direkten Konkurrenten nicht schon zu groß geworden? Khan: Das interessiert mich im Moment gar nicht. Es geht darum, aus dem Vorhandenen etwas Neues zu entwickeln. Wir gucken nur auf den nächsten Gegner, versuchen uns perfekt vorzubereiten.
Geht es vielleicht jetzt schon um einen Neuaufbau für die Regionalliga? Khan: Auch damit beschäftige ich mich nicht. Wir haben eine optimale Ausgangsbasis: Wer glaubt denn noch daran, dass wir es schaffen? Das ist ein Promille-Anteil in der Liga. Und das ist unsere Chance.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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