„Schwierige Ausgangslage“ VON TOBIAS KÄUFER
Handball-Zweitligist TV Korschenbroich hat seinen erklärten Wunschtrainer an der Angel: Khalid Khan wird das stark abstiegsbedrohte Tabellenschlusslicht (2:24 Punkte) bis zum Ende der Spielzeit 2008/2009 betreuen, unabhängig davon, ob der Aufsteiger den Klassenerhalt in dieser Saison noch schafft oder nicht. Am Montagabend hatte sich sein Vorgänger Olaf Mast mit einer emotionalen Rede von seiner alten Mannschaft verabschiedet. Khan hatte zuletzt die DJK BTB Aachen zu einer Spitzenmannschaft in der Regionalliga geformt und ist in der professionellen Jugendarbeit des Liga- und Lokalrivalen TSV Bayer Dormagen engagiert. Sein Debüt auf der TVK-Bank gibt der Trainer am Freitag im wichtigen Gastspiel beim Mitabstiegskonkurrenten HG Oftersheim-Schwetzingen. Am Dienstag Abend erwischte die Neuß-Grevenbroicher Zeitung den neuen TVK-Coach unmittelbar nach Abschluss der Vertragsverhandlungen am Telefon.
Herr Khan, warum haben Sie sich für die schwierige Aufgabe in Korschenbroich entschieden? Khalid Khan Ich habe ein sehr konstruktives Gespräch mit Manager Jupp Grimm geführt. Außerdem ist mir der TVK als ein sehr seriös geführter Verein bekannt. Für mich persönlich ist es eine große Chance, einen Zweitligisten zu übernehmen, die nicht alle Tage kommt.
Glauben Sie noch an den Klassenerhalt? Khan: Wenn wir nicht daran glauben würden, bräuchten wir ja gar nicht mehr anzutreten. Natürlich stecken wir in einer sehr schwierigen Ausgangslage, die mir großen Respekt abverlangt. Aber im Sport ist sehr vieles möglich.
Wo werden Sie den Hebel ansetzen? Khan: Es wartet ein Berg von Arbeit auf uns. Ich werde sehr viele Einzelgespräche führen müssen und mir ein genaues Bild von der Lage machen. Ich werde mich ins Video-Studium und die Gegnerbeobachtung stürzen. Wir müssen am Anfang auch erst einmal mit kleinen Fortschritten zufrieden sein. Ich kann keine Garantie abgeben, dass wir es noch schaffen, aber ich kann versprechen, dass wir sehr hart dafür arbeiten werden.
Mit einigen ihrer neuen Spieler haben Sie ja bereits zusammengearbeitet. Khan: Mit Simon Breuer, David Breuer und Marcel Leclaire habe ich während meiner Aachener und Dormagener Zeit schon gearbeitet. Insofern ist mir das Team nicht völlig unbekannt. Ich habe die Mannschaft außerdem in der Partie gegen den TSV Bayer Dormagen gesehen und natürlich hilft es auch, dass ich die Zweite Liga Süd hier in Dormagen bisher sehr intensiv verfolgt habe. Ich habe also ein sehr genaues Bild von der Leistungsstärke der Mannschaften.
Haben Sie bei den Vertragsverhandlungen auf der Verpflichtung von neuen Spielern bestanden? Khan: Nein, das wäre auch nicht seriös. Erst einmal möchte ich die Mannschaft näher kennenlernen, dann möchte ich mein Urteil abgeben. Aber natürlich ist auch über das Thema Verstärkungen gesprochen worden. Auf ein, zwei Positionen kann man auch darüber nachdenken.
Mal angenommen, es geht doch noch zurück in die Regionalliga, werden Sie dann an Bord bleiben? Khan: Ich glaube, dass Korschenbroich das richtige Umfeld bietet, um langfristig Leistungshandball zu etablieren. In der Regionalliga war es immer so, dass Korschenbroich für die anderen Klubs das Maß aller Dinge war. Die Konkurrenz hat den TVK wegen seines Umfeldes beneidet.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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