Die ungeschriebenen Gesetzmäßigkeiten des Sports sind klar definiert: Wenn's nicht läuft, ist der Trainer schuld. Das ist im Handball nicht anders als im Fußball. Die ungeschriebene Gesetzmäßigkeit hat nun auch den TV Korschenbroich erreicht: Nach 13 Spielen in der neuen Umgebung, von denen nur eines gegen Mitaufsteiger SG Wallau-Massenheim gewonnen wurde, trennte sich der Zweitliga-Neuling gestern von Trainer Olaf Mast. Eigentlich nicht unerwartet, wenn man eben jene Gesetzmäßigkeiten des Sports berücksichtigt, doch gleichermaßen überraschend, wenn man die Treuebekundungen der vergangenen Wochen zum Maßstab nimmt. Aber auch die gehören zum Geschäft dazu. Bleibt die Frage, ob der Zeitpunkt gut gewählt war: Korschenbroich muss am Freitag zur HG Oftersheim/Schwetzingen, der das Wasser im Abstiegskampf bis zum Hals steht, hatte sie doch ganz andere Saisonziele. Danach warten mit Co-burg und Willstätt die beiden hartnäckigsten Verfolger von Spitzenreiter TSV Bayer Dormagen auf den Neuling. Welcher Trainer lässt sich angesichts dieses Programms und einer Hypothek von sechs Punkten Rückstand auf den rettenden 15. Tabellenplatz (den im Moment die HG Oftersheim/Schwetzingen belegt) überhaupt auf ein solches Himmelfahrtskommando ein? Manager Jupp Grimm muss nicht nur schnellstmöglich einen neuen Verantwortlichen auf der Bank finden, er steckt auch in einer Zwickmühle: Gewinnt der TVK keines der nächsten drei Spiele, stellt sich die Frage nach dem Sinn des Trainerwechsels. Spendiert er dem „Neuen" gleich noch ein, zwei Verstärkungen, wäre das unfair gegenüber Mast, der solche stets gefordert hatte. Kein leichter Job für Grimm, aber auch das gehört zu den Gesetzmäßigkeiten.
"Das ist die Crux unserer Spezies: Jeder hat es kommen sehen, nur eben nicht so bald!" (Ian Malcolm in "Dino Park")
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