Personell angeschlagen und ohne die geforderten Verstärkungen gehen die Zweitliga-Handballer des TV Korschenbroich nach der zehntägigen Spielpause in das Heimspiel am Samstag um 19.30 Uhr gegen die zuletzt starke TSG Friesenheim. „Wir hatten einen Kandidaten, der zu hundert Prozent unserem Anforderungsprofil entsprochen hat“, ärgert sich TVK-Trainer Olaf Mast. „Doch leider hat er sich anders entschieden. Wir werden nun in keinen blanken Aktionismus verfallen, sondern behutsam auswählen. Wir bleiben weiterhin wachsam“, muss der Coach des Tabellenschlusslichts seine Hoffung auf mögliche Verstärkungen, die eigentlich für die so wichtigen beiden aufeinander folgenden Heimspiele gegen Friesenheim und Bittenfeld angedacht waren, vorerst begraben und auf den Faktor Zeit setzen. „Wir werden nur etwas tun, wenn wir einen Spieler finden, der uns auch wirklich weiterhilft. Blanker Aktionismus bringt uns nicht weiter. Wir halten aber die Augen weiter offen“, bestätigt auch TVK-Manager Jupp Grimm die ergebnislose Suche nach einem „Retter“ und erkennt die Realitäten des Marktes an. Da Rückkehrer Mirko Bernau nur bis zum Jahresende spielen will, ist ein weiteres Personalproblem bereits in der Warteschleife. Vor dem Duell gegen Friesenheim plagen die Gastgeber auch noch einige aktuelle Verletzungssorgen: Daniel Spix (Leistenprobleme) hat in dieser Woche noch gar nicht trainieren können, Junioren-Nationalspieler Marcel Görden fehlte zwei Tage wegen einer Erkältung. Abwehrspezialist Jörn Ilper hat Probleme mit dem Wurfarm, auch sein Mitwirken ist fraglich. „Wir werden sehen, wer einsatzbereit ist“, bleibt Mast nichts anderes, als bis Samstag auf eine Besserung der personellen Lage zu hoffen. Hinter den Kulissen scheinen sich der suspendierte Ex-Nationaltorhüter Henning Wiechers und der Klub in Grundzügen auf eine endgültige Auflösung des Vertrages verständigt zu haben. In den nächsten Tagen soll es eine entsprechende Erklärung geben, wenn beide Seiten das erarbeitete Angebot annehmen. Trotz der ernüchternden Bilanz von 2:18 Punkten aus den ersten zehn Spielen wirft das Tabellenschlusslicht die Flinte nicht ins Korn. Im Gegenteil: „Auf Wunsch der Mannschaft wurde die Vorbereitung des TVK leicht modifiziert und man absolviert nun eine zusätzliche Trainingseinheit“, meldet der TVK in seiner offiziellen Vorschau. Für Trainer Olaf Mast ein erfreuliches Zeichen: „Der Sieg gegen Wallau war das Ergebnis einer intensiven, engagierten und konzentrierten Trainingsleistung zuvor. Es gilt immer wieder in den Köpfen festzusetzen, dass wir nur über diesen Weg zum Erfolg kommen können.“ Doch mit der TSG Friesenheim stellt sich die Mannschaft der Stunde in der Waldsporthalle vor, nach zuletzt drei Siegen in Folgewollen die Gäste aus Ludwigshafen auch in Korschenbroich punkten, um sich im Verfolgerkreis des Spitzenduos aus Dormagen und Willstätt einen festen Platz zu sichern. Die TSG-Akteure kommen mit breiter Brust an den Niederrhein, wie TSG-Regisseur Nico Kibat auf der vereinseigenen Internetseite bestätigt: „Derzeit ruft jeder in der Mannschaft sein Können und seine Fähigkeiten ab, egal wann er ins Spiel kommt, er bringt sofort seine Leistung. Wir haben durch die jüngsten Erfolge die nötige Selbstsicherheit und produzieren insgesamt wenige Fehler.“ Vor allem auswärts ist die TSG bislang überzeugend aufgetreten: Mit Siegen in Hüttenberg, Bietigheim und Düsseldorf gelangen keineswegs selbstverständliche Erfolgserlebnisse.
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