Am Ende standen sie wieder mit leeren Händen da: Die Zweitliga-Handballer des TV Korschenbroich hatten 30 Minuten lang aufopferungsvoll gekämpft, sich gegen ein abzeichnendes Debakel gewehrt und fast noch die Wende geschafft. Die 25:29-Niederlage (Halbzeit 8:18) beim selbst erklärten Meisterschaftsaspiranten HSG Düsseldorf war ärgerlich, weil sie vermeidbar war und hausgemachte Gründe hatte. Zu bieder agierten die Gäste im ersten Durchgang: Jörn Ilper scheiterte gleich mehrfach kläglich von Linksaußen und wurde von TVK-Trainer Olaf Mast erst spät durch Marcel Görden ersetzt. Auch Torhüter Marcel Leclaire, nach der Suspendierung von Henning Wiechers zur Nummer eins aufgerückt, fand nicht die richtige Einstellung zum Gegner und musste für den „wiederentdeckten“ Tobias Kokott seinen Platz räumen. „Wir waren am Anfang zu passiv“, ärgerte sich der Ex-Düsseldorfer Mirko Bernau über die erste Halbzeit. „Da haben wir Jens Sieberger fast kampflos das Feld überlassen.“ Nichts war zu sehen von der Aggressivität und Entschlossenheit, mit der die Korschenbroicher noch vier Tage zuvor gegen die SG Wallau-Massenheim den ersten Sieg eingefahren hatten. Umso dankbarer waren die mehr als 300 Korschenbroicher Fans - unter ihnen auch der mit einem TVK-Schal geschmückte Bürgermeister Heinz-Josef Dick - als der TVK nach dem Seitenwechsel gegen nun völlig in sich zusammenbrechende Düsseldorfer doch noch den Weg zurück ins Spiel fand. Konditionell und kämpferisch ist der TVK längst in Liga zwei angekommen, doch spielerisch und personell fehlt noch ein ganzes Stück, um auch mal einen Großen zu schlagen. Wenn wie in Düsseldorf Dennis Marquardt durch ein Foulspiel ausgeschaltet wird, fehlen Trainer Olaf Mast die Alternativen: Dirk van Walsem ist es bislang (noch) nicht. Er entfaltet bei weitem nicht die Gefährlichkeit aus dem Rückraum, die Marquardt bereits jetzt ausstrahlt. Und es fehlt auch an Standing bei den Schiedsrichtern: Die hatten in der dramatischen Schlussphase nicht den Mut, ein klares „Fußspiel“ eines Düsseldorfers zu ahnden: Prompt machte die HSG im Gegenzug alles klar. „Wir müssen uns als Aufsteiger in dieser Liga ganz hinten anstellen - auch bei den Schiedsrichtern“, hatte Mast bereits vor Wochen das Unheil kommen sein. Der TVK hat nun zehn Tage Zeit sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten: Am 17. November kommt die TSG Friesenheim, eine Woche später stellt sich der TV Bittenfeld in der Waldsporthalle vor. Bis dahin - so forderte es Trainer Mast - muss sich der TVK personell verstärkt haben. Es gibt noch viel zu tun im Handballdorf.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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