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 Regionalliga
UliS Offline

Foren Jott

Beiträge: 1.336

07.11.2007 23:12
07.11.07 NGZ-Online Aufholjagd kam zu spät Zitat · Antworten

Aufholjagd kam zu spät
VON TOBIAS KÄUFER

Die spektakuläre Aufholjagd im zweiten Durchgang kam zu spät:
Zweitliga-Aufsteiger TV Korschenbroich hat ein am Ende unerwartet spannendes
rheinisches Derby beim Bundesliga-Aspiranten HSG Düsseldorf mit 25:29 (8:18)
verloren. Schon nach wenigen Minuten schien die Partie eigentlich entschieden.
Nach einem Foul von Patrick Fölser, der Dennis Marquardt beim Sprung aus der
Luft auf das Parkett beförderte, musste der bislang konstanteste
Korschenbroicher Rückraumspieler für den Rest des ersten Durchgangs die Segel
streichen. „Es ging einfach nicht mehr“, so Marquardt, der erst nach dem
Pausenpfiff wieder einsatzbereit war.
Dass die beiden Unparteischen die rotwürdige Aktion Fölsers nur mit einer
Verwarnung ahndeten, passte zur völlig misslungenen ersten Hälfte der Gäste.
Als Mathias Deppisch den 4:7-Anschlusstreffer markierte (13.) war es mit der
Herrlichkeit der Korschenbroicher vor 880 Zuschauern vorbei, auch weil mit
Marquardt der wichtigste Korschenbroicher Akteur im Rückraum ausgeschaltet war.
Innerhalb von sieben Minuten zogen die Hausherren gegen indisponierte
Korschenbroicher auf 12:4 davon und hatten für scheinbar klare Verhältnisse
gesorgt.
Vor allem die schwache Offensivleistung des Aufsteigers machte es dem bis dato
in der Liga schwächelnden Bundesliga-Aspiranten leicht. Immer wieder scheiterten
Jörn Ilper und Co am glänzend aufgelegten HSG-Schlussmann Matthias Puhle.
So warfen sich die Hausherren nach 1:5 Punkten in Serie schon zur Pause aus der
Krise und hatten mit der 18:8-Pausenführung eigentlich sämtliche Zweifel an
einer weiteren Enttäuschung frühzeitig aus dem Weg geräumt. „Wir haben gespielt
wie das Kaninchen vor der Schlange“, meinte der ehemalige Düsseldorfer Mirko
Bernau nach der Partie.
„Schade, dass es am Ende nicht mehr gereicht hat. Das wäre ein Highlight
geworden.“ Im zweiten Durchgang agierten die Gäste dann wie ausgewechselt: Dank
einer starken Leistung von Keeper Tobias Kokott kämpfte sich der Außenseiter
gegen nun völlig verunsicherte Düsseldorfer wieder heran.
Tor um Tor holten die Gäste angefeuert von rund 300 mitgereisten Fans auf und
sorgten auf der Düsseldorfer Bank für hektische Betriebsamkeit.
Das Glück fehlte
Als Bernau mit einem verdeckten Wurf aus dem Rückraum gar zum 25:26 (56.) traf,
schien die Partie endgültig zu kippen, doch nun konnten sich die Gastgeber
erneut auf die beiden Unparteiischen Kropp/Siebert verlassen: „Was in den
letzten drei Minuten passiert ist, hat jeder selbst gesehen.“
TVK-Trainer Olaf Mast hatte Mühe, seinen Zorn über die Leistung des
Schiedsrichtergespanns zu verbergen. Doch Mast wusste nur zu genau, dass am Ende
die schwache erste Hälfte der Korschenbroicher für die eigene Niederlage
verantwortlich war: „Ich denke aufgrund der ersten Halbzeit war der Düsseldorfer
Sieg verdient, da haben wir alles vermissen lassen, was uns am letzten
Wochenende ausgezeichnet hat. Im zweiten Durchgang haben wir dann unser wahres
Gesicht gezeigt“, sagte Mast.
Auch Korschenbroichs überragender Schlussmann Tobias Kokott haderte mit dem
fehlenden Glück am Ende: „Schade, hier war mehr drin, aber wenn du zur Pause mit
zehn Treffern zurückliegst, dann darfst du dich nicht mehr beschweren. Ich bin
mit meiner Leistung zufrieden, aber lieber hätte ich hier zumindest einen Zähler
mitgenommen.“
Derweil atmete der in die Kritik geratene HSG-Coach Georgi Svridenko tief durch:
„Wir wussten, dass Korschenbroich weiterkämpfen würde. Ich möchte mich bei
meiner Mannschaft bedanken“, lautete das lapidare Fazit des Weißrussen auf der
Pressekonferenz, während die blasse Miene von HSG-Manager Frank Flatten
angesichts des fast noch verpatzten Heimspiels die wahre Stimmungslage im
Düsseldorfer Lager verriet.

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Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.

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