Ein turbulentes rheinisches Derby VON ANDREAS GRUHN
Sie trafen sich zum Mittagessen. In gemütlicher Runde plauderten Korschenbroichs Trainer Olaf Mast und sein Düsseldorfer Kollege Georgi Sviridenko über das bevorstehende Derby in der Zweiten Bundesliga (heute, 20 Uhr, Sporthalle in Reisholz). Zwar stehen beide in der Tabelle ziemlich weit auseinander, aber die Trainer der benachbarten Zweitligisten dürften sich darüber ausgetauscht haben, wie man eine Krise überwindet. Aufsteiger TVK war bis zum Wochenende sieglos, und die HSG Düsseldorf steht kurz davor, den angepeilten Wiederaufstieg zu vermasseln – wenn sie gegen Korschenbroich nicht gewinnt. Es dürfte also ein turbulentes Derby werden. Auf dem Papier ist Düsseldorf, dessen Trainer Sviridenko gehörig in der Kritik steht, klarer Favorit im rheinischen Derby. Doch der TVK fährt nicht chancenlos in die Landeshauptstadt. Düsseldorf ist keineswegs unschlagbar, zuletzt verlor die HSG daheim gegen Friesenheim. „Wir spielen gegen eine individuell erstklassig besetzte Mannschaft“, mahnt Olaf Mast jedoch. Er weiß: In Korschenbroich hat sich die Situation nach einer turbulenten Woche mit dem Sieg gegen Wallau merklich entspannt. „Die Stimmung in der Mannschaft war sehr gelöst. Wir wollen den Rückenwind des Erfolgserlebnis mitnehmen“, sagt Mast. Personell geht der TVK vor dem vierten Spiel in elf Tagen auf dem Zahnfleisch. Die Spielmacher Pascal Schiewe (Bänderverletzung, bis am Samstag auf die Zähne) und Simon Breuer (Infekt) sind angeschlagen. Abwehrchef Jens Warncke ist krank, zudem fehlten bei der Vorbereitung am Montag mit Mathias Deppisch, Mirko Bernau, Jörn Ilper und Nerijus Kesilis vier weitere zentrale Kräfte aus verschiedenen Gründen. Heute Abend sollen sie jedoch einsatzbereit sein. Das Personalkarussell hat derweil an Fahrt zugenommen. Mast hat sich zwei Rückraumspieler ausgeguckt, die er gerne haben will. „Beides absolute Führungskräfte“, verrät er. Manager Jupp Grimm hat die Verhandlungen aufgenommen.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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