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 Regionalliga
UliS Offline

Foren Jott

Beiträge: 1.336

22.09.2007 01:20
22.09.2007 NGZ Wunder gibt’s nicht immer Zitat · Antworten
Wunder gibt’s nicht immer
VON VOLKER KOCH

Wer beim TV Korschenbroich an ein zweites Handballwunder
innerhalb von drei Tagen geglaubt hatte, der wurde am Freitag Abend enttäuscht.
Gegen den TSV Bayer Dormagen waren die am Dienstag noch mit 35:34 gegen
Erstligist MT Melsungen siegreichen Gastgeber vor 900 Zuschauern in der restlos
überfüllten Waldsporthalle letztlich chancenlos, enttäuschten bei der
26:36-Niederlage (Halbzeit 10:17) aber keineswegs.
Dormagen scheint in dieser Saison sowohl in physischer als auch in taktischer
Hinsicht eine Klasse für sich zu sein in der 2. Liga Süd. Schließlich reichte
dem ungeschlagenen Tabellenführer am Freitag Abend eine durchschnittliche
Leistung, um den TV Korschenbroich sicher in Schach zu halten.
Der Aufsteiger hatte sich ohnehin nicht allzu vielen Illusionen hingegeben, drei
Tage nach der Pokalsensation eine weitere Überraschung schaffen zu können. „Dass
die hier ganz anders auftreten würden als Melsungen, war mir klar“, meinte
TVK-Linkshänder Kai Faltin mit Blick auf den Spitzenreiter. Die Dormagener
wirkten abgeklärter und begingen auch nicht den Fehler, dem der Bergische HC vor
zwei Wochen an gleicher Stelle beinahe zum Opfer gefallen wäre. Sie ließen sich
nicht auf einen offenen Schlagabtausch mit den Korschenbroichern ein, sondern
nahmen von Beginn an geschickt das Tempo aus dem Spiel. Und im Positionsangriff
waren die Gäste dem Aufsteiger wie erwartet überlegen.
Das reichte, um trotz anfänglich guter Paraden des Ex-Dormageners Henning
Wiechers zwischen den Torpfosten nach 14 Minuten mit 7:3 in Führung zu liegen.
Korschenbroich hielt das Spiel vor allem dank seines Kreisläufers Nerijus
Kesilis noch halbwegs offen, den die Dormagener im ersten Durchgang nur schwer
in den Griff bekamen. Vor allen der vor einer Woche gegen Düsseldorf noch
überragende Maciej Dmytruszynski hatte seine liebe Mühe und Not mit dem Litauer.
Weil die übrigen Korschenbroicher sich aber zu viele Ballverluste und
technischer Fehler leisteten, zog Bayer vor allem dank einer erneut überragenden
Leistung von Nils Meyer auf 12:6 davon (20.).
TVK-Trainer Olaf Mast nahm eine Auszeit, doch sein neues taktisches Konzept
wurde bereits 60 Sekunden später durchkreuzt, als Mathias Deppisch nach Foul an
Nils Meyer von den insgesamt schwachen Unparteiischen Reichenbach/Scheipers
(Münster/Wettringen) die Rote Karte gezeigt bekam. Seiner stärksten
Gegenstoßwaffe beraubt, geriet der TVK noch stärker ins Hintertreffen und war
mit dem 10:17 Pausenstand noch recht gut bedient.
Dormagen gab diesen komfortablen Vorsprung nicht mehr aus der Hand, daran
änderten auch vier Paraden des nach 26 Minuten eingewechselten Marcel Leclaire
direkt nach der Pause nichts. Denn im Angriff fehlte den Hausherren auf
wichtigen Positionen am Freitag die Durchschlagskraft. Pascal Schiewe blieb
ebenso blass wie Jörn Ilper, und warum TVK-Trainer Olaf Mast den bis dahin so
starken Kesilis im zweiten Durchgang auf der Bank schmoren ließ, blieb
rätselhaft. Einzig Dennis Marquardt, mit sechs Feldtoren erfolgreichster
Korschenbroicher, und erst in der Schlussphase der Ex-Dormagener David Breuer
vermochten dem TSV einigermaßen Paroli zu bieten.
Ganz anders die Gäste, bei denen keiner überragte, aber auch keiner aus dem
geschlossenen Kollektiv leistungsmäßig abfiel. Auch die Rote Karte für Florian
Wisotzki nach Foul an David Breuer (45.) steckten die Gäste weg, ohne aus dem
Konzept zu geraten. Im Gegenteil, sie bauten ihren Vorsprung bis auf zehn Tore
(29:19, 48.) aus und hätten am Ende durchaus noch deutlicher gewinnen können.
Das spricht nicht gegen den TV Korschenbroich, sondern für die Stärke des TSV
Bayer Dormagen. Die Gegner, die der Aufsteiger in eigener Halle bezwingen muss
kommen später - schon mit dem nächsten Heimspiel, wenn sich mit TuSpo Obernburg
ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf in der Waldsporthalle vorstellt.

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Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.

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