Der THW Kiel kommt - nur wohin? VON TOBIAS KÄUFER
Für Trainer Olaf Mast ist es einfach nur „unfassbar“, für TVK-Manager Jupp Grimm „ein Wahnsinnslos, besser geht es nicht.“ Kurz nach 11 Uhr verbreitete sich im Handballdorf die Nachricht in Windeseile: Die Zweitliga-Handballer des TV Korschenbroich treffen in Runde drei des DHB-Pokals auf den THW Kiel und werden mit diesem Traumlos für ihren Sensationssieg über Bundesligist MT Melsungen belohnt. Der amtierende Champions-League-Sieger, deutsche Meister und Pokalsieger kommt am 31. Oktober oder 1. November an den Niederrhein - nur wohin wissen die Verantwortlichen des TVK noch nicht. „Ich glaube nicht, dass wir diesen Pokalknaller in unserer kleinen Waldsporthalle austragen“, denkt Manager Jupp Grimm schon einmal laut nach, auch wenn er die Planungen für das Aufeinandertreffen mit der aktuell besten Vereinsmannschaft der Welt erst einmal auf die Tage nach dem gestrigen Lokalduell gegen Bayer Dormagen vertagte. Wahrscheinlichste Option ist ein Umzug in das TSV-Sportcenter (2550 Zuschauer) nach Dormagen, wo TSV-Manager Uli Derad schon einmal grundsätzliche Bereitschaft signalisierte. „Aber auch Düsseldorf und Krefeld wären Optionen“, sagt Grimm. „Es gibt eine Menge Dinge zu berücksichtigen, wie Hallenmiete, Verfügbarkeit und Cateringmöglichkeiten. Aber damit werden wir uns erst nächste Woche beschäftigen und dann eine Entscheidung fällen.“ Derweil gingen in der Bundesliga-Geschäftsstelle des TVK bereits im Minutentakt die ersten Kartenwünsche ein, doch Geschäftstellenleiter Armin Kloeters muss erst einmal vertrösten: „Wir werden in der nächsten Woche eine Information über die Modalitäten zum Kartenverkauf herausgeben. Wir müssen ja auch erst einmal wissen, wo wir spielen.“ THW-Manager Uwe Schwenker macht derweil klar, dass Kiel keine Gastgeschenke verteilen wird: „Wir werden dieses Spiel sehr ernst nehmen, weil wir wieder ins Final Four einziehen wollen und weil wir durch das Melsungen-Ergebnis gewarnt sind. Wer unseren Trainer Noka Serdarusic kennt, der weiß, dass er eine andere Einstellung auch nicht zulassen wird.“ Derweil freut sich Olaf Mast auf ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub, trug der Ex-Bundesligaspieler doch von 1995 bis 1997 das Zebra-Trikot, wurde 1996 mit Kiel Deutscher Meister und „erlangte vor allem als sicherer Siebenmeterschütze in Kiel Kultstatus“, wie der THW auf seiner Internetseite nach Bekanntwerden der Auslosung schreibt. „Den ganzen Betreuerstab inklusive medizinischer Abteilung kenne ich ja noch. Ich freue mich auf diesen wenn auch sportlich recht einseitigen Vergleich“, sagt Mast.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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