Der Terminplan kennt keine Gnade VON VOLKER KOCH UND TOBIAS KÄUFER
Das „Final Four“ lockt: Wenn am 29. und 30. März das Finalturnier um den DHB-Pokal in Hamburg ausgetragen wird, wäre jeder Klub gerne dabei, verspricht die Teilnahme doch eine garantierte Einnahme von 100 000 Euro. Die Realität sieht anders aus: Meist sind die Klubs, die ohnehin über die höchsten Etats verfügen, unter sich. So wie in diesem Jahr THW Kiel, HSV Hamburg, SG Kronau/Östringen und SG Flensburg/Handewitt. Die letzten Außenseiter, die es bis dorthin schafften, waren 1997 die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen und ein Jahr später der TuS Schutterwald. Trotzdem quälen sich Jahr für Jahr die Handballklubs durch die Pokalrunden. „Interessant ist der Wettbewerb für uns nicht“, sagt Jupp Grimm, Manager des Zweitliga-Aufsteigers TV Korschenbroich, der am Dienstag um 20 Uhr Erstligist MT Melsungen in der heimischen Waldsporthalle empfängt. Seine Einschätzung: „Das Endziel ist so weit weg, und genau so wird der Pokal auch behandelt.“ Trainer Olaf Mast ist da anderer Ansicht: „So preisgünstig kriegt man doch sonst keinen Erstligisten in die eigene Halle - wenn ich sehe, was die für Antrittsprämien für Freundschaftsspiele verlangen.“ Was das Sportliche angeht, ist Mast Realist: „Wir geben uns da keinen Illusionen hin“, sagt der TVK-Trainer, „aber natürlich wollen wir uns so teuer wie möglich verkaufen“. Nach den drei Auftaktniederlagen zu Saisonbeginn will Mast die Pokalaufgabe zugleich auch dazu nutzen, um den Spielern aus der zweiten Reihe eine Bewährungschance zu geben und den internen Konkurrenzkampf anzustacheln. „Von dem ein oder anderen Spieler, der bislang hinten dran war, erhoffe ich im Training und im Spiel schon eine forsche und mutigere Gangart, um sich seinen Platz zurück zu erkämpfen.“ Vielleicht erinnern sich die Gastgeber dann auch an das bislang einzige Erfolgserlebnis im Laufe der noch jungen Saison. Im ersten Saisonspiel konnte der TVK immerhin den Ligarivalen HG Oftersheim/Schwetzingen (27:24) aus dem Pokal werfen. Doch ganz so euphorisch sehen die Gastgeber das durchaus attraktive Los nicht: „ Unser Publikum ist nur schwer für Pokalspiele zu begeistern. Ich hoffe, dass wir zumindest mit einer schwarzen Null abschließen“, ist Jupp Grimm angesichts des schleppenden Vorverkaufs pessimistisch. Für Melsungens Coach Robert Hedin ist dagegen ein Weiterkommen Pflicht: „Wir werden in Bestbesetzung nach Korschenbroich fahren. Ich möchte gerne im Pokal so weit kommen wie möglich.“ Vom Zweitliga-Aufsteiger aus Korschenbroich weiß der schwedische Alt-Internationale nicht viel, aber immerhin eines: „Auswärts wird es immer schwer und nach dem schweren Auftaktprogramm ist Korschenbroich sicher heiß auf ein Erfolgserlebnis. Darauf werden wir uns einstellen müssen.“ Ganz besonders aufpassen muss der TVK auf Savas Karipidis: Der griechische Nationalspieler steht nach fünf Spielen mit 36 Treffern auf Platz fünf der aktuellen Bundesliga-Torjägerliste. „Am Modus der ersten Runden müsste man etwas ändern, um die Brisanz zu steigern“, findet Uli Derad. Ansonsten ist der Manager des TSV Bayer Dormagen ebenso wie Trainer Kai Wandschneider („wir hatten schon tolle Spiele“) ein Anhänger des Pokalwettbewerbs. Wenn auch nicht unbedingt mit Blick auf die heutige Partie (Anpfiff um 19 Uhr) beim ThSV Eisenach. „Klar passt uns der Termin nicht in den Kram“, sagt Wandschneider, der die kranken oder angeschlagenen Michiel Lochtenbergh, Peter Sieberger, Kjell Landsberg, bei dem Verdacht auf Kreuzbandriss besteht, Joachim Kurth und Joey Duin zu Hause lassen wird.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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