Nach der dritten Niederlage im dritten Spiel redete Olaf Mast nicht lange um den heißen Brei herum. „Wir waren zu nervös und zu naiv. So werden wir in dieser Liga ganz bestimmt nicht punkten“, ließ der Trainer des TV Korschenbroich nach der 28:35-Niederlage (Halbzeit 13:18) beim EHV Aue seinem Ärger freien Lauf. Mit 0:6 Punkten befindet sich der Aufsteiger nach den ersten drei Spieltagen in der 2. Handball-Bundesliga Süd bereits mitten im Abstiegskampf und an ein Erfolgserlebnis gegen den scheinbar übermächtigen Lokalrivalen und Spitzenreiter TSV Bayer Dormagen am Freitag (19.30 Uhr) in der heimischen Waldsporthalle glaubt ohnehin niemand ernsthaft im Korschenbroicher Lager. Der insgeheim erwartete wie befürchtete kapitale Fehlstart von 0:8 Punkten scheint bald unvermeidliche Realität. Nur in den Anfangsminuten konnte der TVK seinen selbst gesteckten Erwartungen in Aue gerecht werden. Vor 900 Zuschauern in der Erzgebirgshalle Lößnitz legten die Gäste vom Niederrhein, die bereits am Freitag angereist waren, dank zweier Treffer von Dennis Marquardt eine 2:1-Führung vor. Doch danach brach das Korschenbroicher Kartenhaus wie schon im Auftaktspiel in Münster in sich zusammen. Aue zog auf 9:2 davon und hätte Henning Wiechers im TVK-Tor mit seinen Paraden nicht noch eine zwischenzeitliche Aufholjagd möglich gemacht (11:9), die Partie wäre schon nach einer Viertelstunde entschieden gewesen. Aue beherrschte die nervösen Gäste nach Belieben, legte bis zur Pause wieder ein 18:13 vor. Gleich nach der Pause der nächste Rückschlag: Nerijus Kesilis sah nach einem bösen Foul die Rote Karte (35.) und Aue zog auf 23:15 weg. Im Gefühl des sicheren Sieges beherrschte der EHV nun das Spielgeschehen mühelos und fuhr den zweiten Heimsieg in. „Das war unser Nahziel und das haben wir erreicht“, konnte EHV-Coach Maik Nowak dann auch eine positive Startbilanz ziehen. Die Analyse seines Gegenübers fiel ungleich negativer aus: „Wir haben in dieser Saison bislang auf keiner Position konstante Leistungen zeigen können. Auch in Aue haben wir wieder den Faden verloren. Wie in Münster haben wir uns zu viele Fehler erlaubt, diesmal waren es insgesamt 44 - das ist einfach zu viel“, ging Mast mit seinen Schützlingen hart ins Gericht. Zu viele Leistungsschwankungen machen vor allem auswärts das Punkten fast unmöglich. Symptomatisch: Der gegen den Bergischen HC überragende David Breuer war in Aue nur ein Schatten seiner selbst, der vergebene Siebenmeter in der Anfangsminute schien sein Nervenkostüm arg in Mitleidenschaft gezogen zu haben. Viel Zeit, um eine ausführliche Fehleranalyse zu betreiben, bleibt den Korschenbroichern nicht. Bereits am Dienstag um 20 Uhr steht in der Waldsporthalle das DHB-Pokalspiel gegen MT Melsungen auf dem Programm. In der augenblicklichen Verfassung dürfte der TVK für den mit international erfahrenen Akteuren gespickten Kader des Erstligisten keine hohe Hürde darstellen: „Wir werden uns da keine Illusionen machen, trotzdem versuchen, unser Bestes zu geben“, verspricht Mast zumindest eine engagierte Vorstellung gegen den haushohen Favoriten.
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