(-vk) Das Lachen fiel ihm schwer am Donnerstag Mittag, auch wenn sich Joachim Kurth gleich zu Beginn des Gesprächs an einem Witz versuchte: „Aller guten Dinge sind doch drei“, meinte der Torhüter des TSV Bayer Dormagen mit Blick auf die beiden gescheiterten Aufstiegsversuche und den erneuten Anlauf in der am 1. September mit dem Heimspiel gegen den TV Hüttenberg beginnenden Saison 2007/08. Mit dem 37-Jährigen, seit sechs Jahren beim TSV neben dem Tore-Verhindern auch fürs Marketing zuständig, sprach NGZ-Sportredakteur Volker Koch.
Herr Kurth, wie geht es Ihnen 14 Stunden nach der 26:27-Niederlage gegen Ihren alten Klub?
Joachim Kurth Ich bin genauso enttäuscht wie alle anderen, vielleicht noch etwas enttäuschter, denn jetzt werde ich es nicht mehr schaffen, noch ein Jahr in der Ersten Liga zu spielen. Jetzt kann ich den Dormagenern nur noch helfen, dahin zu kommen, dann höre ich auf.
Ist die Enttäuschung größer als vor einem Jahr?
Kurth Sie ist irgendwie anders. Gegen Wilhelmshaven sind wir absolut unglücklich gescheitert, gegen Nettelstedt waren wir einfach nicht gut genug an diesem Tag.
Warum nicht?
Kurth Weil wir nicht so gut gespielt haben wie in Lübbecke. Das war ja gegen Stralsund in der ersten Halbzeit ähnlich, aber da war das eher eine Reaktion auf die Enttäuschung aus dem Spiel in Essen.
Warum wir am Mittwoch in der ersten Halbzeit nicht unser Spiel gespielt haben, viel zu langsam waren, das weiß ich nicht. Allerdings muss man auch eines sagen: Hätten wir in Lübbecke so gute Schiedsrichter gehabt wie am Mittwoch, hätten wir da gewonnen und die Ausgangsposition wäre eine andere gewesen.
Jetzt sind Sie zum zweiten Mal gescheitert. Ist der TSV unaufsteigbar?
Kurth Spielerisch und taktisch wären wir jetzt schon eine Bereicherung für die Erste Liga, nur unsere Cleverness ist nicht erstliga-reif.
Was passiert jetzt am Höhenberg?
Kurth Wir müssen jetzt alle erst mal ein bisschen Abstand gewinnen. Aber eines ist sicher: Es geht weiter. Wenn wir unser Ziel schaffen wollen, dann müssen jetzt aber alle von Anfang an an einem Strang ziehen, und damit meine ich nicht nur innerhalb der Mannschaft.
Wir haben eine phänomenale Rückrunde gespielt, diese Geschlossenheit, diesen Zusammenhalt brauchen wir von Anfang an. Davor, wie die Region, wie die Stadt, wie die Fans und die Bevölkerung im Moment hinter uns stehen, davor kann ich nur den Hut ziehen. Ich hoffe, es bleibt so.
Ist Dormagen jetzt automatisch der Aufstiegsfavorit?
Kurth Die Saison wird schwer, vielleicht schwieriger als die vergangene. Mit Düsseldorf haben wir einen Absteiger aus der Ersten Liga in der Gruppe, der bestimmt direkt dorthin zurück will. Stuttgart, Bergischer HC, Hüttenberg, Friesenheim, das sind alles Brocken, die man erst mal aus dem Weg räumen muss. Dann kommt bestimmt noch ein Überraschungsteam dazu - vielleicht der TV Korschenbroich? Mit dem Abstieg sollten die mit der Truppe jedenfalls nichts zu tun haben.
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