VfL will Spitzenreiter ärgern

Spielbericht TVk-VfL Gladbeck aus der Westdeutsche Allgemeine - Ausgabe Gladbeck
von THOMAS DIEKHOFF

Gladbecks Trainer Siegbert Busch traut seiner Mannschaft in Korschenbroich durchaus einen Erfolg zu, vorausgesetzt, sie zeigt eine Top-Leistung. Linksaußen Jan Garschagen muss passen

HANDBALL REGIONALLIGAVor dem Beginn der Saison war der TV Korschenbroich für Siegbert Busch wie für die meisten Kenner der Regionalliga West der erklärte Top-Favorit. Auch als es beim TVK anfangs nicht richtig so rund lief, hielt der Trainer des VfL Gladbeck an seiner Auffassung fest. Zu Recht, wie sich mittlerweile erwiesen hat und ein Blick auf die Tabelle beweist. Korschenbroich liegt vor der heutigen Begegnung mit Gladbeck (19.30 Uhr, Sporthalle am Sportplatz) punktgleich mit Nordhemmern/Mindenerwald auf dem ersten Platz.

"In der ersten Sieben stehen sechs ehemalige Erst- und Zweitligaspieler", sagt Siegbert Busch, um die Klasse des Gegners hervorzuheben. Doch trotz der unbestrittenen handballerischen Qualitäten, die Mathias Deppisch, Mirko Bernau, Nerijus Kesilis und Co. in die Waagschale werfen können, fährt der VfL nicht gen Niederrhein, um dort brav die Punkte abzuliefern. "Wir möchten Korschenbroich ärgern", lautet Buschs Ziel.

Der Trainer des VfL hält dieses Ansinnen durchaus für realistisch. "Eine Übermannschaft wie in den vergangenen beiden Jahren Essen und Hamm ist Korschenbroich nicht", sagt Busch. Um die Begegnung mit dem Tabellenführer ausgeglichen zu gestalten, müsse der TVK in ein Positionsspiel gezwungen werden. "Korschenbroich ist in der Defensive stark, daraus läuft das Team sein erfolgreiches Konterspiel", so der Gladbecker Übungsleiter. Wie im Hinspiel, als der Aufstiegsaspirant in der Riesener Halle gegen den damaligen Tabellenführer VfL mit 40:35 gewann.

Worauf kommt es also in Korschenbroich an? "Es wird wichtig sein", sagt Busch, "im Angriff die technischen Fehler zu minimieren und unsere Würfe gut vorzubereiten." Mit einer Top-Leistung seiner Mannschaft, da ist sich der Trainer des VfL sicher, könne in Korschenbroich gepunktet werden. Was übrigens erst zwei Mannschaften in der laufenden Saison glückte: Schalksmühle entführte ebenso einen Zähler wie Mettmann, ansonsten gingen die Gäste in der Halle am Sportplatz allesamt leer aus.

Fehlen wird heute Abend auf Seiten der Gladbecker Linksaußen Jan Garschagen. Der Polizist ist dienstlich unabkömmlich. Für ihn werden Gordon Weinhold und Christoph Schumann zum Zuge kommen. Timo Marcinowski geht angeschlagen ins Spiel. Der Rückraumlinke zog sich beim jüngsten Erfolg des VfL über den Tabellendritten Bayer Uerdingen eine Rippenverletzung zu. Aus diesem Grund konnte Marcinowski in den vergangenen Tagen nicht richtig trainieren.

Marcinowski und Robert Lukic dürfte Korschenbroichs Trainer Olaf Mast im Sinn gehabt haben, als er unter der Woche vor dem "wurffreudigen Rückraum" der Gladbecker warnte. "Ich erwarte", so der TVK-Coach, "einen brandgefährlichen Gegner."

Auch der Gastgeber kann nicht in Bestbesetzung antreten: Jens Warncke wird infolge einer Bauchmuskelzerrung ausfallen. Darüber hinaus fehlt Kai Faltin. Mit Wadenproblemen schlug sich Daniel Hammes herum.

Das ändert aber nichts an der eindeutigen Rollenverteilung: Der VfL geht als Außenseiter in die Partie. Ob er als Spielverderber die Heimreise antreten kann?