Stimmungskanonen Seit Januar hat der Handballverein TV Korschenbroich einen Fanclub: Die Fancrew kümmert sich darum, dass bei Heimspielen in der Waldsporthalle die eigenen Fans die lautesten sind.
KORSCHENBROICH Irgendwann ging es ihm auf den Keks. „Das ist doch unsere Halle, unser Heimspiel“, ärgerte sich Sebastian Berger. Aber rein akustisch war davon nichts zu vernehmen. Denn in schöner Regelmäßigkeit waren es die Fans des Gegners und nicht des Handball-Regionalligisten, die Lärm machten. Es sind immer um die 600 Zuschauer da, die sich zumeist vornehm zurückhalten. Selbst Hallensprecher Jürgen Boss verzweifelte oft ob der milden Begeisterungsfähigkeit der Zuschauer. Da war es Berger und zwei Freunden aus der Schule zu viel. Der 18-Jährige gründete mit Christoph Greifenstein und Benjamin Voß (beide 18) die „Fancrew TVK“ und sorgen jetzt eben selbst für Atmosphäre unterm Hallendach.
Starthilfe vom Fußball Die Idee dazu kam von Spielern aus der Mannschaft. „Rückraumspieler Fabian Bednarzik hat uns angesprochen, ob wir nicht mal was unternehmen können“, erinnert sich Berger. Gesagt, getan: Sie entwarfen ein Logo, gestalteten eine Internetseite und trafen sich immer bei den Heimspielen. Anfangs bekamen die drei Starthilfe von den Fußballfans des VfB Korschenbroich. Mittlerweile sind es um die 15 Leute, zumeist Jugendliche, die bei Heimspielen mit Trommeln, Tröten und anderen Geräten Gas geben. TVK-Manager Jupp Grimm ist überzeugt: „Das ist wirklich klasse, was die machen.“
Doch dazu wäre es fast nicht gekommen. Besonders beliebt waren die Stimmungsmacher bei vielen Leuten nicht. Sie wurden auch beschimpft, weil sie sich als „Ultras“ bezeichnen, jene Form der Fangruppierung, die oft in Zusammenhang mit Hooligans gebracht wird. „Aber das ist falsch, es ist das genaue Gegenteil“, will Berger aufklären. „Ultras sind die Anlaufstelle für alle Zuschauer, sie sind der Ausgangspunkt, um die Mannschaft anzufeuern. Sie organisieren Zusammenkünfte und Fahrten zu Auswärtsspielen.“ Und nichts anderes machten schließlich er und seine Freunde. Rückendeckung bekamen die Jugendlichen vom Verein. „Wenn die uns nicht gefördert hätten, dann hätten wir wohl nicht weiter gemacht“, erklärt Berger. Und mittlerweile seien sie in de Waldsporthalle akzeptiert, auch wenn naturgemäß noch immer viele ihre Begeisterung für den TVK still und leise auskosten. „Man merkt noch immer, wenn wir nicht da sind“, berichtet Berger.
Das aktivere Fanaufkommen hat auch schon Früchte getragen: Am vergangenen Wochenende stellte die Band „Spirit Lamp“, zu der Musiker aus Korschenbroich zählen, ihr Vereinslied für den TVK vor.
INFO Zum Mitsingen
Fanlied: das noch unbetitelte Vereinslied für den TVK soll demnächst im Internet zum kostenlosen herunterladen angeboten werden. Den Text gibt es jetzt schon auf der Seite der Fancrew. Band: Geschrieben vom Korschenbroicher Guido Kluth, eingespielt von dessen Band „Spirit Lamp“. http://www.tvk-fancrew.de.vu http://www.spiritlamp.de
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